Pinuccio fand sein Zuhause am 01.04.2016 (Happyend-Story)
Sardinien…diese wunderschöne Insel verbinden die meisten Menschen mit Urlaub, herrlich weißen Sandstränden, fantastisch türkisfarben schillerndem Meer, Pizza, frisch gegrilltem Fisch und Gemüse und vielen, vielen Sonnenstunden. Und so zeigt sich Sardinien auch.
Zumindest eine Seite Sardiniens zeigt sich so.
Es gibt aber noch andere Seiten. Eine davon ist die der großen Not der vielen, vielen ungewollten Hunde und Katzen. Dieser Seite haben wir uns verschrieben und versuchen hier Linderung zu verschaffen
Zu dieser Seite Sardiniens gehörte auch der wunderschöne schwarze Rüde Pinuccio, der im Welpenalter mit seinen fünf Geschwistern irgendwo im Hinterland Sardiniens gefunden und von einem verantwortungsbewussten Menschen in die L.I.D.A., unserem Kooperationstierheim in Olbia, gebracht wurde. Ein Welpe war süßer als der Andere und als wir in das Gehege traten, wurden wir munter und fröhlich von sechs kleinen schwarzen Hundenasen begrüßt und beschnüffelt. Als sie unsere Schnürsenkel entdeckten, fielen sie begeistert über diese her. Es war so schön, diese Freude und Begeisterung der kleinen Rasselbande zu spüren und zu sehen. Uns gingen die Herzen auf und wurden doch gleichzeitig schwer. Die Erfahrungswerte der letzten Jahre zeigten uns, dass schwarze Hunde weitaus geringere Vermittlungschancen haben als Hunde mit hellem oder gar mehrfarbigem Fell.
Doch Pinuccio und seine Geschwister sollten, zumindest mit der Zeit, die Statistik unserer Erfahrungswerte verändern.
Nach einigen Monaten kam eine vorsichtige Anfrage von einem Paar, dass bereits eine Hündin aus der L.I.D.A adoptiert hatte. Der Entschluss für einen Zweithund stand noch nicht felsenfest, aber erste Möglichkeiten und Ideen wurden besprochen. Der zweite Hund sollte natürlich möglichst mit der Hündin harmonieren. Diese hatte eine Vorliebe für größere schwarzen Rüden. Da sie selber zum Teil noch unsicher war, war klar, dass der zweite Hund schon etwas Souveränität in Petto haben musste. Es wurde gemeinsam mit der Vermittlerin hin und her überlegt. Am Ende musste eine Entscheidung zwischen Pinuccio und seinem Bruder Sabino getroffen werden, für den sich das Paar schon auch sehr interessierte. Sabino war jedoch inzwischen durch die wenige menschliche Ansprache und den wenigen Kontakt zu einem eher ängstlichen Hund geworden. Sein Bruder Pinuccio schien da sicherer.
So fiel dann die Entscheidung, Pinuccio in die Familie aufzunehmen.
Der Anfang des gemeinsamen Lebens war schwierig. Emmi, die Ersthündin, war tödlich beleidigt wegen des Neuankömmlings und Pinuccio … ja, der hatte auch das letzte Fünkchen Souveränität auf Sardinien zurück gelassen. Das Paar nahm einen vollkommen überdrehten und hyperaktiven Hund in Empfang. In diesem Zustand verharrte Pinuccio Wochen lang. Kein Wunder, dass Emmi genervt war. Eine lange Zeit des intensiv Miteinander-Arbeitens begann.
Inzwischen verstehen sich Emmi und Pinuccio prächtig. Sie begleiten Frauchen beim Joggen oder bei den täglichen Ausritten. Auch Bergwandern gehört nun zu Pinuccios Familienaktivitäten. Er heißt inzwischen Leon.
Diese Zeilen schrieb uns Leons Frauchen:
Leon ist im Haus inzwischen viel ruhiger und hat sich zu einer echten Schmusebacke entwickelt – er hält sich gerne für einen Schoßhund. Draußen ist er immer noch sehr hyperaktiv (oder auch, wenn er merkt, dass wir gleich rausgehen ;-)). Er rennt viel und schnell – meist kriegt er die Kurven nicht, oder übersieht Gräben, aber das stört ihn absolut nicht. Er hört an sich sehr gut – sofern er mitbekommt, dass man ihn ruft. Er ist meist wie in seiner eigenen Welt und schreckt dann richtig hoch, wenn man ihn etwas energischer ruft, weil er die ersten Male gar nichts mitbekommen hat :-). Jagdtrieb hat er so gut wie gar nicht. Er geht zwar gerne Spuren auf dem Weg nach, ist aber noch nie in die Felder. Als eine befreundete Hündin einem Hasen nachgerannt ist, ist er zwar mit gelaufen, aber eher, weil er gedacht hat, sie rennt endlich mal so schnell und so begeistert wie er. Sobald er bemerkt hat, dass sie dem Hasen nachgeht, hat er gestoppt und kam zurück. Vor dem ersten Reh, das er gesehen hat, hat er so Angst bekommen, dass er bis nach Hause gelaufen ist.
Ansonsten ist er sehr schnell ängstlich (Schüsse und laute Geräusche erschrecken ihn so, dass er sich am liebsten unterm Bett verkriecht), aber ein unglaublich gutmütiger Kerl, der alles mit sich machen lässt.
Lieber Leon, wir sind sehr froh für dich, dass du ein so tolles Zuhause bei so aktiven und verständnisvollen Menschen gefunden hast. Genieße deine Zeit und pass gut auf euch Vier auf.
Leon trägt seit dem 01.04.2016 verbindlich seinen Teil zu einem aktiven Leben in 91334 Hemhofen bei.