Wir stellen vor: Beagle
Reinrassige Beagle
Geschichte bzw. Herkunft
Bei vielen Autoren, die über die Herkunft des Beagles schreiben, findet sich die Theorie, der Beagle sei ein Nachkomme der alten französischen Meutehunde, die mit den Normannen nach Großbritannien gekommen sind. Andere Autoren meinen, dass kleine Laufhunde, wie sie schon Xenophon (430 v.Ch.) beschreibt, die Vorväter des Beagles sind und von Griechenland über Rom und dann bei der Eroberung des Britischen Inseln durch die Römer nach Großbritannien kamen, wo sie sich später mit den von den Normannen eingeführten Hunden vermischt haben. Schriftliche Zeugnisse zu dieser Annahme fehlen jedoch gänzlich.
Der Name Beagle taucht erstmals 1445 auf, auch über seine Entstehung aus dem altenglischen, keltischen oder altfranzösischen Sprachschatz streiten sich die Geister. Als wahrscheinlich gilt die Herkunft vom italienischen “piccolo” welches “klein” bedeutet und Beagle wurde in England zum Synonym für “kleiner Jagdhund”.
Seit König Heinrich VIII wurden Beagle am englischen Hof gehalten und gezüchtet, Königin Elisabeth I war eine große Liebhaberin der Rasse und züchtete sogar eine besonders kleine Variante der Rasse, sogenannte “Pocket Beagle”, die so klein waren, dass sie in einer Tasche Platz fanden. Der Beagle wurde für die Jagd zu Fuß verwendet, da er für die Parforce-Jagd zu Pferd zu langsam war.
1890 wurde der Beagle Club gegründet , dadurch setzte eine gewisse Vereinheitlichung der Rasse ein. Der 1. Weltkrieg unterbrach alle züchterischen Anstrengungen, die Rasse galt gar als gefährdet. Heute wird zwischen zwei Richtungen unterschieden, der reinen Show-Zucht, die nur Wert auf das Aussehen legt, und der Zucht von Hunden für den Arbeitseinsatz.
Rassebeschreibung
- Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde
- Sektion: 1.3 Kleine Laufhunde
- Größe: Zwischen 33cm und 40cm
Erscheinungsbild
- Körper: Robust und kompakt, ohne jedoch grob zu wirken
- Ohren: Lang und unten abgerundet, tief angesetzt, dünn
- Augen: Dunkel- oder haselnussbraun, ziemlich groß und weit auseinanderliegend
- Nasenschwamm: Breit, vorzugsweise schwarz, bei helleren Hunden ist eine leichte Pigmentierung erlaubt, Nasenlöcher gut geöffnet
- Fang: Nicht zu spitz
- Kiefer/Zähne: Komplettes Scherengebiss erwünscht, kräftige Kiefer
- Rute: Stark, mittellang, hoch angesetzt und fröhlich getragen, nicht über den Rücken gerollt, gut behaart
- Haare: Kurz, dicht und wetterbeständig
- Farben: Dreifarbig (schwarz, braun, weiß oder blau,weiß, braun), dachsfarbig gefleckt , hasenfarbig gefleckt, zitronengelb gefleckt, zitronengelb und weiß, rot und weiß, braun und weiß, schwarz und weiß, ganz weiß; Mit Ausnahme von ganz weiß können alle oben genannten Farben auch getüpfelt sein, die Rutenspitze ist immer weiß.
- Gangwerk: Gerader Rücken, frei ausgreifender weiter Vortritt, ohne die Läufe hoch anzuheben, deutlicher Schub aus der Hinterhand, Vorhandbewegung nicht paddelnd oder kreuzend
Rassespezifische Charakterzüge
Der Beagle ist ein immer fröhlich wirkender Hund, aufgeweckt, intelligent und von ausgeglichenem Wesen. Seine eigentliche Bestimmung ist die Jagd in der Meute, dabei folgt er vornehmlich Hasenfährten zäh, zielstrebig und ausdauernd. Dabei ist er zwar verglichen mit anderen Laufhunden relativ langsam, er arbeitet aber sehr gründlich und gibt nicht auf, wenn er die Fährte einmal verloren hat.
Als Meutehunde sind Beagle äußerst verträglich mit Artgenossen und auch Menschen gegenüber sind sie sehr freundlich. Diese Verträglichkeit in der Meute wurde dem Beagle zusammen mit seiner hohen Fruchtbarkeit jedoch zum Verhängnis, wurde er dadurch doch zum am meisten in Labors gezüchteten Versuchshund.
Der Beagle ist nicht zuletzt wegen seiner fröhlichen Art und seiner Kinderfreundlichkeit ein beliebter Familienhund.
Haltungsempfehlung
Wie jeder andere Hund auch, sollte der Beagle mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, denn er neigt zu einer gewissen Eigenständigkeit und bisweilen auch Sturheit. Er muss ausreichend bewegt (böse Zungen behaupten, er kämpft wegen seiner Fresslust ständig gegen Übergewicht) und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.
Beagle sind oft sehr bellfreudig, eignen sich also unter Umständen weniger für eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.