Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.
Was ist mir passiert?
Filiberto wurde gemeinsam mit seinem Vater Fausto von seinem früheren Besitzer schwer vernachlässigt. Über lange Zeit wurden sie notdürftig von Nachbarn mit Futter versorgt – bis auch diese Hilfe ausblieb. Ohne Versorgung, ohne Schutz, ohne Hoffnung blieben sie zurück. Schließlich wurden sie von Tierschützern gerettet und in die Obhut unseres Kooperationstierheims übergeben. Ein Leben ohne Liebe und Fürsorge liegt hinter ihm – doch genau das soll sich nun ändern.
Wo bin ich?
Filiberto lebt aktuell auf der sogenannten kleinen Piazza der L.I.D.A. Olbia, unserem sardischen Kooperationstierheim. Hier werden Hunde untergebracht, die sich nach einer Operation in der Nachsorge befinden – so auch Filiberto, der kürzlich kastriert wurde. Diese Piazza ist ein besonderer Ort: ein offener Bereich, in dem sich die Hunde freier bewegen können und mehr soziale Kontakte erleben als in den engen Gehegen.
Doch dieser Aufenthalt ist nur vorübergehend. Sobald seine Wunden gut verheilt sind, wird er – wie alle Hunde – wieder in eines der regulären Gehege umziehen. Dort wird er voraussichtlich in einem kleinen Zwinger im hinteren Bereich des Tierheims untergebracht, wo der Lärmpegel hoch und die menschliche Zuwendung minimal ist.
Die L.I.D.A. beherbergt etwa 600 Hunde, verteilt auf über 100 Zwinger und Gehege. Die Tiere leben meist in kleinen Gruppen, bekommen jedoch keine Spaziergänge, kein Training, keine Auslastung. Spielzeug, gemütliche Körbchen oder enge Bezugspersonen gibt es dort nicht – menschliche Nähe beschränkt sich auf medizinische Versorgung, Fütterung und gelegentliche Besuche von Vereinen wie unserem. Für einen menschenbezogenen Hund wie Filiberto ist das eine besonders trostlose Aussicht.
Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, ihn aus diesem Kreislauf zu holen – bevor er wieder in der Anonymität der Masse verschwindet.
Wie bin ich?
Filiberto hat uns bei unserem Besuch Ostern 2025 auf Anhieb begeistert. Er ist mit ca. 57 cm Schulterhöhe ein großer, aber wunderbar harmonisch gebauter Rüde – schlank, langbeinig, mit kräftigem Kopf und gestromtem Fell.
Vielleicht stecken Rassen wie Segugio Maremmano oder der seltene Cimarrón Uruguayo in ihm – beides robuste, intelligente und menschenbezogene Hunde mit einem freundlichen Wesen. Natürlich bleibt das eine Vermutung, und wir führen ihn als Mischling.
Sein Äußeres mag durch das gestromte Fell für manche Menschen ungewohnt wirken – doch wer ihn kennenlernt, erkennt schnell sein sanftes Herz. Filiberto zeigt sich verspielt, offen und verschmust. Menschen gegenüber ist er freundlich, aufmerksam und sucht die Nähe, ohne sich aufzudrängen. Mit anderen Hunden kommt er bestens zurecht. Im Umgang ist er absolut unproblematisch, begegnet neuen Situationen aber noch mit vorsichtiger Zurückhaltung – verständlich nach seiner Vorgeschichte. Berührungen ließ er ruhig und interessiert zu, ohne jegliche Abwehr.
Sein Vater Fausto hat bereits den Sprung nach Deutschland geschafft – und seine Familie ist voller Lob für sein ruhiges, sanftes Wesen. Vielleicht öffnet das auch Filiberto die Tür zu seinem ganz eigenen Happy End.
Wir glauben: Wer Filiberto mit ruhiger Konsequenz anleitet, wird in ihm einen loyalen, liebevollen Partner finden.
Was suche ich?
Filiberto sucht aktive und hundeerfahrene Menschen, die bereit sind, ihn Schritt für Schritt an ein neues Leben heranzuführen. Er kennt das Leben in einem Haus oder einer Wohnung noch nicht – entsprechend sollte man ihm die Zeit geben, alles in Ruhe zu entdecken. Wir raten zu einem strukturierten Start: Erst einmal ankommen, die ersten Tage nur Haus, Wohnung und Garten – dann langsam steigern.
Seine neue Familie sollte Freude an Bewegung, Spaziergängen und auch Kopfarbeit haben. Hundeschule ist dabei nicht nur zur Erziehung, sondern vor allem zur Sozialisierung und Beschäftigung wichtig – z. B. durch Alltagstrainings oder Begegnungsgruppen.
Kleine Kinder würden wir nicht empfehlen, einfach weil wir sein Verhalten in hektischen Situationen noch nicht kennen.
Ein vorhandener, freundlicher Ersthund wäre für Filiberto bestimmt eine gute Orientierung – ist aber kein Muss, solange er ausreichend Sozialkontakte bekommt. Wichtig ist: Er braucht Menschen, die ihn ernst nehmen, aber auch fördern und fordern – mit Geduld, Herz und klarem Rahmen.
Sein ideales Zuhause liegt im ländlichen Raum oder am ruhigen Stadtrand – gerne mit Garten, aber auch ohne, wenn er regelmäßig ausgelastet wird und vollwertiges Familienmitglied sein darf.
Wir vermitteln bundesweit. Filibertos Koffer sind gepackt – jetzt fehlt nur noch sein Platz im Leben.
