🎄 Eine Weihnachtsgeschichte aus der L.I.D.A. – „Nonnos Weg zurück ins Leben“
Als Nonno im April 2024 aufgegriffen wurde, wusste er nicht, dass sein Weg ihn an einen Ort führen würde, der für tausende Hunde jedes Jahr die letzte und gleichzeitig erste Hoffnung bedeutet: das Rifugio der L.I.D.A. Olbia.
Doch kaum hatten die Tore des Rifugios ihn aufgenommen, begann eine Maschinerie zu arbeiten, die seit über zwanzig Jahren Tag für Tag das Unmögliche möglich macht – getragen von unzähligen Freiwilligen, die mit Herz und Energie jeden Tag für die Tiere kämpfen.
Die Ankunft – der Quarantänebereich
Wie jeder neue Hund wurde Nonno zunächst in die Quarantänestation gebracht. Dort reihen sich schlichte, klinisch saubere Metallkäfige aneinander – kein Ort, den man sich für einen alten Hund wünscht, aber der Ort, der sein Leben retten sollte.
Hier beginnt für jedes neue Tier das gleiche Protokoll:
- Vollständige Grunduntersuchung
- Entflohung, Entwurmung, Parasitencheck
- Ggf. Bluttests auf Mittelmeerkrankheiten
- Versorgung von Wunden, Infektionen und Mangelzuständen
- Grundimmunisierung mit den ersten Impfungen
- Medizinische Dokumentation für alle weiteren Behandlungen
Die Freiwilligen der L.I.D.A. stemmen all das 365 Tage im Jahr, oft für mehr als 600–700 Hunde gleichzeitig – vom winzigen Welpen bis zum betagten Senior. Noch während Nonno vor Erschöpfung schlief, wurde bereits sein neuer Lebensweg geplant: welche Impfungen fehlen, welche Behandlung nötig ist, welches Futter er braucht.
Ein Platz im riesigen Gefüge – über 100 Gehege
Nach erfolgter Quarantäne durfte Nonno in eines der über 100 Gehege umziehen. Jedes von ihnen ist wie eine eigene kleine Welt, mit Hütten, Schattenplätzen, Wasserstellen und einem Hauch von Freiheit. Hier leben Jung und Alt, Groß und Klein, weiß, schwarz, gestromt oder tricolor, Jagdhunde, Herdenschutzhunde und Mischlinge nebeneinander. Alle teilen sie sich ein Schicksal, sie wurden ausgesetzt, sind verunfallt oder wurden beschlagnahmt.
Sie alle haben hier ihren Platz, wenn auch manchmal nur einen provisorischen. Nicht, weil das Rifugio groß genug wäre, sondern weil die L.I.D.A. niemanden abweist, der Hilfe braucht.
Für Nonno bedeutete es zum ersten Mal seit Jahren: Teil eines Rudels sein. Schlafen ohne Angst. Fressen, ohne dass es weh tut.
Die alltägliche Arbeit – ein Kampf um jedes Tier
Hinter den Kulissen läuft ein kaum fassbarer Betrieb:
- Über 700 Futterschüsseln täglich werden gewaschen und neu befüllt
- Spezialfutter für Nierenpatienten, Allergiker, Senioren
- Medikamente, Verbandswechsel, Infusionen
- Tägliche Reinigung aller Gehege
- Parasitenprophylaxen, Impfserien, Notfalloperationen, Kastrationen
- Betreuung durch Tierärzte, Helfer und Freiwillige
All diese Aufgaben wären ohne die unermüdlichen Helfer/innen und das engagierte Team undenkbar. Cosetta, als 1. Vorsitzende des Vereins und Leiterin des Tierheims, führt das Rifugio mit unerschütterlicher Energie und Liebe. Marco, der schon seit seiner Jugend hier tätig ist, gibt von morgens bis spät in die Nacht alles für die Tiere und ist mittlerweile die wichtigste Verbindung zwischen dem Rifugio und uns deutschen Vereinen. Sowie Gaia, die Tierärztin vor Ort, sie ist der weiße Engel, der mit Herzblut für die Gesundheit von Hunden und Katzen sorgt und ihnen oft die zweite Chance auf ein glückliches Leben schenkt.
Dazu kommen unzählige weitere Freiwillige, die still und leise Gehege reinigen, Futternäpfe putzen, Wäsche waschen, die Tiere ausführen und ihnen jeden Tag Sicherheit und Aufmerksamkeit schenken. Viele Tiere bleiben nur wenige Tage, andere Wochen. Nonno blieb, wie so viele ältere Hunde, länger – doch für jeden von ihnen geben Cosetta, Marco, Gaia und das gesamte Team alles, selbst wenn die Ressourcen kaum ausreichen.
Vermittlung – das Tor zu neuen Leben
Wenn ein Hund stabil, geimpft, kastriert und sozialverträglich ist, beginnt der letzte Schritt: die Suche nach einer Familie.
Für einen Senior wie Nonno bedeutet das viel Geduld. Aber sein Name steht nun auf der großen Liste derer, die bereit sind, neu anzufangen.
🎄 Und so endet Nonnos Weihnachtsgeschichte nicht mit einem Happy End, sondern mit etwas noch Wertvollerem: Hoffnung.
Nonno steht stellvertretend für jedes Tier, das im Rifugio ankommt – für die unermüdliche Arbeit der Freiwilligen, die täglich Leben retten, für die unzähligen Tiere, die hier stabilisiert und versorgt werden, und für die Bedeutung jeder Spende, Patenschaft und Kastration.
Nonno sucht sein Weihnachtswunder noch – genau wie hunderte seiner Freunde aus unserem Kooperationstierheim, der L.I.D.A. in Olbia.
👉 Hier geht’s zu Nonno und den vielen anderen, die auf ein Zuhause warten.

