Ein stiller Abschied von einer lieben Seele
Manche Hunde brauchen Zeit, um Vertrauen zu fassen – Margherita war so eine Seele. Als sie nach Deutschland kam, war sie scheu, wachsam und vorsichtig. Doch in ihrer Pflegefamilie durfte sie Stück für Stück ankommen. Ganz ohne Druck, mit viel Geduld, Liebe und Respekt vor ihrer Vergangenheit.
Aus der schüchternen Hündin wurde eine feine, aufmerksame Begleiterin. Auch wenn sie nie ganz frei von Ängsten wurde, vor allem Männern gegenüber, konnte sie im Schutz ihres vertrauten Umfelds ein erfülltes Leben führen. Kein lautes, spektakuläres Leben – sondern ein stilles, aber tiefes Glück, das sich in kleinen Momenten zeigte.

Liebe Margherita, du hast uns gezeigt, dass auch die stillen Hunde eine starke Stimme haben. Dass Liebe manchmal einfach darin liegt, da zu sein – Tag für Tag.
Wir sind dankbar, dass du ein Teil von STREUNERHerzen warst – und unendlich dankbar deiner Pflegefamilie, die dir mit so viel Herz, Geduld und Hingabe ein Zuhause auf Zeit geschenkt hat, das für dich zum Zuhause fürs Leben wurde.
Hier kannst du den Abschied von Margheritas Pflegefrauchen lesen:
Vor fast vier Jahren kam die kleine Margherita in unsere Familie. Viel Schönes hatte die hübsche Hündin in ihrem Leben bis dahin mit Sicherheit nicht erlebt. Voller Angst dem Menschen gegenüber, immer auf der Flucht, immer angespannt …
Tage, Wochen, Monate vergingen – doch Margherita, bzw. Momo, wie ich sie nannte, und ich haben es gemeinsam geschafft: Bis die ersten Streicheleinheiten genossen werden konnten und auch die ersten Schritte außerhalb des Gartens irgendwann gemeistert waren. Margherita hat ihrer Neugierde immer wieder kurz nachgegeben und ist so – Pfote für Pfote – zurück ins Leben getappt.
Ihre Angst vor Männern konnte sie leider nie ablegen – zu viel muss passiert sein. Doch es gab trotzdem unendlich viele schöne Dinge, die Margherita noch erfahren durfte: einen weichen Platz auf dem Sofa, durchgekraulte Filmabende, super Leckerli-Suchspiele beim Gassigehen, tolle Löcher buddeln am Feldrand, sich im Urlaub am Meer den Wind um die Nase wehen lassen …



Doch das Alter und die Krankheiten haben ihre Spuren hinterlassen, und so fiel es ihr immer schwerer, die schönen Sachen noch zu genießen.
Schweren Herzens habe ich mich am 13.09.2025 von Margherita verabschieden müssen. Sie hinterlässt nicht nur ein leeres Körbchen – sondern vor allem auch ein trauerndes Pflegefrauchen.

Ich hätte ihr von ganzem Herzen gewünscht, dass sie ihre Familie noch findet, in der sie ganz ohne Angst vor Männern hätte leben können. Doch letztendlich ist sie bei uns geblieben, hat sich in den letzten Wochen sogar noch überwunden – und sich von meinem Mann streicheln lassen.
Ich möchte keinen einzigen Tag mit ihr missen. Ich trauere um diese tolle, mutige und liebe Hündin. Doch so schwer es auch ist, bin ich auch voller Dankbarkeit für meine Trauer. Denn so weiß ich sicher, dass sie noch erfahren durfte, wie es ist, geliebt zu werden.
Momo, ich werde dich nie vergessen!
Dein (Pflege-) Frauchen.