Wenn’s sticht: Insektenstiche bei Hund & Katze

Der Sommer bringt nicht nur Sonne, sondern auch Insekten mit sich – und dazu gehören leider auch Begegnungen mit Wespen und Bienen. Besonders neugierige Hunde und verspielte Katzen sind gefährdet, gestochen zu werden. Doch wie gefährlich ist ein Insektenstich wirklich? Und wann ist schnelles Handeln gefragt?

Wie kommt es zum Stich?

Hunde schnappen gerne nach summenden Insekten, Katzen jagen sie mit den Pfoten – kein Wunder also, dass es oft zu Stichen an Maul, Pfote oder Schnauze kommt. Gefährlich wird es, wenn der Stich im Rachen- oder Halsbereich liegt oder wenn eine allergische Reaktion eintritt.

Wann ist ein Insektenstich gefährlich?

Ein einzelner Stich ist meist harmlos, kann aber schmerzhaft sein.

Tierärztliche Hilfe ist nötig, wenn:

  • dein Tier im Maul, Rachen oder Halsbereich gestochen wurde (Atemnot-Gefahr!)
  • es zu einer starken Schwellung kommt, besonders im Gesicht oder Hals
  • allergische Reaktionen auftreten: Atemnot, Zittern, Schwäche, Erbrechen, Kreislaufprobleme
  • dein Tier mehrfach gestochen wurde.

Erste Hilfe – das kannst du selbst tun:

  • Stachel entfernen (nur bei Bienen!) – am besten vorsichtig mit einer Pinzette oder mit dem Fingernagel herausschieben, nicht herausziehen, um nicht mehr Gift freizusetzen.
  • Kühlen! – kalte Umschläge, Kühlpacks in ein Tuch gewickelt oder feuchte Lappen auf die Einstichstelle legen.
  • Ruhe bewahren! – Stress verschlimmert Symptome.
  • Maulstich? Gib vorsichtig kaltes Wasser oder ein Eiswürfelstück zum Lutschen (nur unter Aufsicht!) und fahre sofort zum Tierarzt.
  • Pfotenstich? Pfote kühlen und beobachten – bei Lahmheit oder starker Schwellung zum Arzt.
  • Erste Hilfe während des Spaziergangs – Solltest du unterwegs nichts finden, womit sich die Stichstelle kühlen lässt, kannst du Heilpflanzen aus der Umgebung nutzen. Da würde sich z. B. der Spitzwegerich oder der Breitwegerich anbieten. Es ist eine häufig anzutreffende Pflanze am Wegesrand. Seine Blätter wirken entzündungshemmend, leicht desinfizierend und schmerzlindernd. Der Wegerich reduziert zudem den Juckreiz und die Schwellung.

So geht´s: Pflücke ein Blatt und zerreibe es mit den Fingern bis der Saft austritt. Dann gebe den Saft oder die zerriebenen Blätter auf die Stichstelle.

Wann zum Tierarzt?

Sicher ist sicher – bei:

  • Schwellungen im Kopfbereich oder Atemnot
  • allergischen Reaktionen (z. B. Nesselausschlag, Zittern, Erbrechen)
  • vermehrtem Kratzen oder Schütteln des Kopfes
  • Stichen im Maul- oder Rachenraum
  • Unsicherheit – lieber einmal zu viel geschaut als zu spät!

Gut zu wissen:

  • Bienen hinterlassen ihren Stachel – er muss entfernt werden.
  • Wespen stechen mehrfach und fliegen weiter – kein Stachel bleibt zurück.
  • Hunde und Katzen können – wie Menschen – allergisch reagieren. Wer einmal allergisch reagiert hat, sollte ein Notfallset beim Spaziergang dabeihaben (bitte mit dem Tierarzt besprechen!).

Fazit

Ein Insektenstich ist nicht immer ein Notfall – kann es aber sein. Beobachte dein Tier genau, kühle die betroffene Stelle und zögere nicht, tierärztlichen Rat einzuholen, wenn du unsicher bist. Gerade im Maulbereich oder bei Anzeichen einer Allergie gilt: Sofort handeln!