Nio – Ein leiser Start, ein großes Versprechen

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.


Was ist mir passiert?

Gemeinsam mit seinen beiden Brüdern wurde Nio am 01.04.2022 ins Canile Comunale Tortolì eingeliefert – ein trostloser Ort, der für viele sardische Hunde zur Endstation wird. Die drei Rüden waren gerade einmal zehn Monate alt, noch mitten in ihrer wichtigsten Prägungsphase – doch statt Geborgenheit und Erziehung warteten karge Betonwände, seltene menschliche Berührungen und monatelange Eintönigkeit.

Warum oder wie genau sie dort landeten, wissen wir nicht. Möglicherweise stammen sie von einem Jäger oder aus einem unerwünschten Wurf. Sicher ist nur: Seit über drei Jahren verbringen sie ihr Leben in einem kleinen, engen Zwinger, umgeben von Lärm, Kälte, Hitze – und Hoffnungslosigkeit.

Wo bin ich?

Nio lebt im Canile Tortolì, einem kommunalen Tierheim auf Sardinien, das sehr abgelegen liegt. Der Aufbau ist trist: enge, einander gegenüberliegende Zwinger mit einem schmalen Freilauf dazwischen, der kaum genutzt wird. Nio teilt seinen Zwinger mit seinem Bruder Kiro, während der dritte Bruder Miro in einem Nachbarzwinger mit einer Hündin sitzt – die beengten Verhältnisse machten ein gemeinsames Zusammenleben unmöglich.

Die Hunde hier verlassen das Gelände nie. Keine Spaziergänge. Kein Freilauf. Kein Training. Kein liebevoller Kontakt zum Menschen. Nur einmal am Tag ein kurzes Reinigen des Zwingers – das ist der einzige Moment, an dem Nio für wenige Minuten Freilauf bekommt. Doch selbst in diesem Umfeld zeigt er noch Interesse, beobachtet, sucht Blickkontakt. Es ist ein Ort, der Hunde brechen kann – doch Nio hat seine stille Stärke bewahrt.

Wie bin ich?

Nio ist der schüchternste unter den drei Brüdern – aber das macht ihn nicht weniger besonders. Mit seinen 43 cm Schulterhöhe, dem hellbraunen, kurzfelligen Fell und den sanften braunen Augen wirkt er wie ein stiller Beobachter: vorsichtig, aber wachsam. Er nimmt Reize wahr, zieht sich zurück, aber nicht panisch – eher wie ein Hund, dem einfach bisher niemand gezeigt hat, wie Leben in Freiheit funktioniert.

Wir konnten ihn Ostern 2025 im Canile kennenlernen. Trotz aller widrigen Umstände: Nio ist neugierig. Er beobachtet uns genau, weicht bei direkter Annäherung zurück, lässt sich aber bei ruhigem Verhalten auch streicheln. Dabei bleibt er freundlich und zeigt keine Abwehr. Seine Körperhaltung ist zurückhaltend – Rute tief, aber nicht eingeklemmt, Blick weich. Für uns ist klar: Hier verbirgt sich kein ängstlicher Dauerbewohner, sondern ein Hund, der in der falschen Umgebung festsitzt.

Mit anderen Hunden zeigt sich Nio verträglich und angepasst. Er sucht keinen Streit, übernimmt keine Führungsrolle, sondern bewegt sich vorsichtig und sozial im Hintergrund. Ein souveräner, freundlicher Ersthund könnte ihm in einem neuen Zuhause die nötige Orientierung geben – ist aber kein Muss, wenn die Menschen ausreichend Erfahrung mit unsicheren Hunden haben.

Was suche ich?

Nio braucht vor allem eins: Zeit. Ruhe. Vertrauen. Struktur.

Seine zukünftige Familie sollte ihn geduldig und liebevoll ankommen lassen, ohne Druck. In den ersten Wochen geht es nicht um Erziehung oder Leinenführigkeit – sondern um Ankommen. Um langsames Entdecken, ums Zuhören, ums Dasein. Eine sichere Bindung wird sein Schlüssel zum Mut sein.

Wir suchen hundeerfahrene Menschen, die wissen, wie man einen Hund ohne Vorerfahrung in den Alltag integriert. Menschen, die feinfühlig sind, aber gleichzeitig konsequent und klar. Die nicht aus Mitleid handeln, sondern aus Überzeugung. Nio ist kein Hund für Anfänger – aber ein Herzenshund für Fortgeschrittene.

Ein Haus oder eine Wohnung im Grünen, am besten mit eingezäuntem Garten, wäre ideal. Kleine Kinder sehen wir aktuell nicht im Haushalt. Wichtig ist uns:

  • ein ruhiges, ländliches Umfeld oder Stadtrandlage
  • klare, strukturierte Tagesabläufe
  • Geduld und Verständnis für Rückschritte
  • Beschäftigung durch Kopfarbeit und Nasenarbeit, z. B. Mantrailing oder Suchspiele
  • keine überfordernden Reize am Anfang (kein Trubel, keine überfüllten Hundewiesen)

Zur Rassevermutung:
Nio ähnelt in Typ und Wesen einem Bretone-Mischling. Diese Jagdhunde sind intelligente, feinfühlige Hunde mit ausgeprägter Nasenarbeit und oft großer Sensibilität. Sie sind in der Regel keine wilden Draufgänger, sondern sanfte Gefährten, die klare Führung und Beschäftigung brauchen. Im Haus meist unauffällig, draußen aber voller Energie – eine Kombination, die Hundeliebhaber begeistert.

Bist du bereit, Nio aus dem Schatten ins Licht zu führen?
Dann melde dich bei uns.
Gib diesem stillen Schatz die Chance, die er nie hatte – und finde einen Hund, der dir am Ende vielleicht mehr gibt als du ihm.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Nio kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 01.06.2021

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Bretonen-Mischling

Schulterhöhe

ca. 43 cm

Gewicht

Liegt nicht vor

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Nein

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Test folgt nach Einreise

Krankheiten

Keine bekannt

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

Canile Comunale Tortoli, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Gerne

Zweithund

Gerne, kein Muss

Hundeschule

Ja

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Herdenschutzhunde & Angsthunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Épagneul Breton (Bretone, Bretonischer Vorstehhund)

Reinrassige Bretonen

Geschichte bzw. Herkunft

Der Bretone stammt aus Frankreich, aus dem Herzen der Bretagne. Als relativ kleinen Vorsteher, sehr dem holländischen Kooikerhondje ähnelnd, würde man ihn von seinem Äußeren her eher zu den Stöberhunden zählen. Bereits der griechisch-römische Schriftsteller Oppian berichtete 200 n.Chr. von einem kleinen Jagdhund der Bretonen, der durch seinen außerordentlichen Geruchssinn allen anderen Jagdhunden überlegen war. Freunde der Rasse weisen auch immer wieder auf zahlreiche Darstellungen von Bretonen auf Gobelins und Gemälden des späten Mittelalters und der Renaissance hin. Jedoch meinen auch andere Nationalitäten, in diesen Abbildungen „ihre“ Rasse (Kooikerhondje, Zwergspaniel) zu erkennen. Es handelt sich einfach um einen kleinen, langhaarigen „Vogelhund“, der in Haltung, Farbe und Bewegung große Ähnlichkeit mit dem heutigen Bretonen hat und der damals beim Adel und den reichen Bürgern ein beliebter Jagdhund war. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand durch Kreuzung mit Spaniels und Settern der Epagneul Breton, für den in seinem Ursprungsland Frankreich 1907 ein eigener Rassestandard erstellt wurde.

Rassebeschreibung
  • Gruppe: 7. Vorstehhunde
  • Sektion: 1.2 Kontinentale Vorstehhunde
  • Größe: Rüden 48 – 51cm, Hündinnen 47 – 50cm
Erscheinungsbild
  • Körper: Harmonischer Körperbau, kräftiges Knochengerüst, kompakt, stämmig aber nicht grob, eher im Quadrat stehend, recht elegant
  • Ohren: Hoch angesetzt, dreieckig, breit, eher kurz, teilweise von gewelltem Haar bedeckt, sehr beweglich
  • Augen: Leicht schräg, aufgeweckter, sanfter Ausdruck, leicht ovale Form, vollständig pigmentierte Augenlider, wobei die Farbe der Iris harmonisch zu der des Haarkleides passt
  • Nasenschwamm: Breit, feucht, gut geöffnete, weite Nasenlöcher, die Farbe soll zur Farbe des Haarkleides passen
  • Fang: Gerader Nasenrücken
  • Kiefer/Zähne: Komplettes Scherengebiss erwünscht
  • Rute: Hoch angesetzt, horizontal oder in leicht abfallender Linie getragen, oft-besonders bei der Arbeit- heftig wedelnd, auch Stummelrute oder fehlende Rute kommt vor
  • Haare: Auf dem Körper fein, nicht seidig, schlicht oder leicht gewellt, nie gekräuselt, am Kopf und an den Vorderseiten der Gliedmaßen kurz, die Hinterseiten der Gliedmaßen sind reich befedert
  • Farben: Weiß-orange, weiß-schwarz, weiß-braun, mit Scheckung in Form von unregelmäßigen Platten, bei dreifarbigen Hunden kommen lohfarbene Abzeichen hinzu (orange bis dunkel-falbfarben), eine schmale Blässe ist erwünscht, einfarbiges Haarkleid ist nicht zulässig
  • Gangwerk: Die verschiedenen Gangarten sind kraftvoll, regelmäßig und lebhaft, im Gelände ist der Galopp die bevorzugte Gangart
Rassespezifische Charakterzüge

Der Bretone ist ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund, der sich durch seine exzellente Nase, seine konzentrierte und weiträumige Feldsuche, sowie sein festes Vorstehen auszeichnet. Auch in der Arbeit nach dem Schuss hat er sich bewährt und er wird gelegentlich sogar zur Schweißarbeit eingesetzt.

Dank seines ausgeglichenen Wesens passt er sich unterschiedlichsten Situationen gut an. Er gilt als ausgeglichen und gesellig und hat sich überwiegend als leichtführig erwiesen. Außerdem ist er im Allgemeinen kinderfreundlich und kann bei entsprechender Auslastung auch als Familienhund gehalten werden.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Bretone mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.


Bretonen Mischlinge