Kiro – Ein Bretonenherz sucht Heimat

Die Informationen stammen von unseren sardischen Kollegen und Tierärzten vor Ort. Alle Hunde werden/wurden meistens mehrfach von den Vermittlern besucht und auch beurteilt – so gut dies in den jetzigen Lebensumständen möglich ist. Alter, Größen- und Gewichtsangaben können abweichen. Wir können keine weiteren Auskünfte im Umgang mit Kindern und Katzen geben, wenn hier „unbekannt“ angegeben ist. Krankheiten sind nicht bekannt, sofern keine Krankheit angegeben ist. Schlummernde Krankheiten sind immer möglich.


Was ist mir passiert?

Zusammen mit seinen beiden Brüdern Nio und Miro wurde Kiro am 01.04.2022 in das Canile Comunale Tortolì eingeliefert. Geboren wurden die drei etwa im Juni 2021 – ihre ersten Monate lebten sie vermutlich auf einem abgelegenen Grundstück oder bei einem Jäger, denn sie zeigen keinerlei Erfahrung mit menschlichem Alltag. Und doch hatten sie Glück im Unglück, denn sie sind am Leben – das ist auf Sardinien längst nicht selbstverständlich für unerwünschte Junghunde.

Seit nun über drei Jahren warten Kiro und seine Brüder im Canile. Eingesperrt, vergessen, abgeschirmt von der Welt. In einer Lebensphase, in der andere junge Hunde ihre ersten Abenteuer erleben, blieb für Kiro nur ein schmaler Zwinger – Tag für Tag, Monat für Monat.

Wo bin ich?

Das Canile Tortolì ist ein kommunales Tierheim im Osten Sardiniens, abgelegen, mit sehr begrenztem Platz und Personal. Die Zwinger sind klein, eng und sich gegenüber angeordnet. Dazwischen liegt ein schmaler Laufgang – dieser wird nur kurz genutzt, wenn die Zwinger vom Kot befreit werden. Spaziergänge, Spiel, Auslauf oder gar menschliche Zuwendung – all das gibt es nicht. Für über 100 Hunde sind zwei Männer zuständig, die sich um die Basisversorgung kümmern.

Kiro lebt mit seinem Bruder Nio in einem Zwinger. Beide teilten sich lange auch den Platz mit Bruder Miro – bis dieser umgesetzt wurde, weil es zu Spannungen kam. Für drei heranwachsende Rüden war der Platz schlicht zu knapp.

Doch selbst in dieser trostlosen Umgebung zeigt Kiro eine besondere Eigenschaft: Er sucht Kontakt. Als wir ihn Ostern 2025 besuchen, beobachtet er uns nicht nur – er nähert sich. Er genießt die Streicheleinheiten und scheint regelrecht aufzublühen in dem kleinen Moment menschlicher Nähe.

Wie bin ich?

Kiro ist ein wunderschöner Rüde mit längerer, glatter Fellstruktur. Sein Fell ist überwiegend weiß mit hellbraunen Flecken – ein weicher, sanfter Look, der seine aufgeschlossene Art perfekt unterstreicht. Mit seinen 52 cm Schulterhöhe ist er ein stattlicher, aber eleganter Begleiter.

Im Vergleich zu seinem Bruder Nio wirkt Kiro mutiger und gelassener. Er zeigt sich neugierig, offen gegenüber fremden Menschen und genießt den Kontakt sichtlich. Dabei ist er weder aufdringlich noch fordernd – eher wie ein Hund, der merkt: „Hier ist jemand, der es gut meint.“

Was Kiro im Canile besonders macht, ist sein inneres Gleichgewicht: Trotz allem hat er sich eine stabile Persönlichkeit bewahrt. Seine Lernfreude, seine sanfte Ausstrahlung und seine gute Kommunikation mit anderen Hunden machen ihn zu einem wunderbaren Partner für Menschen, die ihm endlich ein Zuhause schenken wollen.

Ein Ersthund ist bei Kiro kein Muss. Wenn vorhanden, sollte dieser sozial sicher sein – doch auch als Einzelhund wird Kiro glücklich werden, wenn er genügend Bindung und Führung erlebt.

Was suche ich?

Kiro braucht keine Menschen, die ihn „retten“, sondern solche, die ihn verstehen. Menschen mit Hundeverstand, Geduld und Klarheit. Menschen, die bereit sind, ihm die Welt in kleinen Schritten zu erklären – und die mit ihm wachsen wollen.

Wir wissen nicht, ob Kiro je in einem Haus gelebt hat. Wahrscheinlich nicht. Daher wird er anfangs lernen müssen:

  • was ein Flur ist,
  • wie sich eine Leine anfühlt,
  • dass man durch Türen geht, ohne zu zögern,
  • dass Nähe etwas Gutes ist – immer.

Diese Eingewöhnung kann einige Zeit dauern. Aber wir glauben: Kiro bringt alles mit, was man braucht, um ein wunderbarer Familienhund zu werden.

Für Kiro wünschen wir uns:

  • Ein ruhiges Zuhause im Grünen oder am Stadtrand
  • Ein sicheres, gerne eingezäuntes Grundstück
  • Klare, strukturierte Abläufe – gerade in den ersten Wochen
  • Menschen, die auf Körpersprache achten und die Kommunikation mit dem Hund lesen können
  • Beschäftigung über Kopfarbeit, Nasenarbeit oder Mantrailing – also Angebote, die seine Intelligenz und sein Gespür ansprechen
  • Tägliche Spaziergänge in ruhiger Natur statt überfüllter Hundewiesen

Zur Rassevermutung:
Wir vermuten in Kiro einen Bretonen-Mischling. Bretonen sind sehr menschenbezogen, intelligent, sensibel und voller Energie. Draußen gerne aktiv, aber im Haus meist unauffällig und anhänglich. Sie sind keine Befehlsempfänger – sie denken mit, haben einen feinen Charakter und brauchen Nähe. Auch ein gewisser Jagdtrieb ist möglich, was gute Sicherung beim Spaziergang und Training in der Rückrufarbeit nötig machen kann.

Kiro sucht keine Bühne. Er sucht Bindung.
Er will endlich erfahren, wie sich echtes Leben anfühlt – jenseits von Gittern, Beton und Routine. Wenn du ihn an die Pfote nimmst, wird er dir folgen. Schritt für Schritt, und mit jedem Tag mehr vertrauen.

Wir vermitteln bundesweit. Die Koffer sind gepackt und Kiro kann nach Deutschland ausreisen.

Geboren

ca. 01.06.2021

Alterskategorie

Erwachsene

Rasse

Bretonen-Mischling

Schulterhöhe

ca. 52 cm

Gewicht

Liegt nicht vor

Geschlecht

Männlich

Kastriert

Nein

Geimpft

Ja

Gechippt

Ja

Mittelmeerkrankheiten

Test folgt nach Einreise

Krankheiten

Keine bekannt

Handicap

Nein

Aufenthaltsort

Canile Comunale Tortoli, Sardinien

Gesucht wird

Pflegestelle, Zuhause

Hundeverträglichkeit

Ja

Katzenverträglichkeit

Unbekannt

Kinderlieb

Unbekannt

Jagdtrieb

Unbekannt

Garten

Gerne

Zweithund

Gerne, kein Muss

Hundeschule

Ja

Ansprechpartner

Stefanie Richter


Mitglied des Vorstands
Vermittlung Herdenschutzhunde & Angsthunde

Telefon: (0177) 32 68 50 9
E-Mail: stefanie.richter@streunerherzen.com

Video

Rassebeschreibung

Wir stellen vor: Épagneul Breton (Bretone, Bretonischer Vorstehhund)

Reinrassige Bretonen

Geschichte bzw. Herkunft

Der Bretone stammt aus Frankreich, aus dem Herzen der Bretagne. Als relativ kleinen Vorsteher, sehr dem holländischen Kooikerhondje ähnelnd, würde man ihn von seinem Äußeren her eher zu den Stöberhunden zählen. Bereits der griechisch-römische Schriftsteller Oppian berichtete 200 n.Chr. von einem kleinen Jagdhund der Bretonen, der durch seinen außerordentlichen Geruchssinn allen anderen Jagdhunden überlegen war. Freunde der Rasse weisen auch immer wieder auf zahlreiche Darstellungen von Bretonen auf Gobelins und Gemälden des späten Mittelalters und der Renaissance hin. Jedoch meinen auch andere Nationalitäten, in diesen Abbildungen „ihre“ Rasse (Kooikerhondje, Zwergspaniel) zu erkennen. Es handelt sich einfach um einen kleinen, langhaarigen „Vogelhund“, der in Haltung, Farbe und Bewegung große Ähnlichkeit mit dem heutigen Bretonen hat und der damals beim Adel und den reichen Bürgern ein beliebter Jagdhund war. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand durch Kreuzung mit Spaniels und Settern der Epagneul Breton, für den in seinem Ursprungsland Frankreich 1907 ein eigener Rassestandard erstellt wurde.

Rassebeschreibung
  • Gruppe: 7. Vorstehhunde
  • Sektion: 1.2 Kontinentale Vorstehhunde
  • Größe: Rüden 48 – 51cm, Hündinnen 47 – 50cm
Erscheinungsbild
  • Körper: Harmonischer Körperbau, kräftiges Knochengerüst, kompakt, stämmig aber nicht grob, eher im Quadrat stehend, recht elegant
  • Ohren: Hoch angesetzt, dreieckig, breit, eher kurz, teilweise von gewelltem Haar bedeckt, sehr beweglich
  • Augen: Leicht schräg, aufgeweckter, sanfter Ausdruck, leicht ovale Form, vollständig pigmentierte Augenlider, wobei die Farbe der Iris harmonisch zu der des Haarkleides passt
  • Nasenschwamm: Breit, feucht, gut geöffnete, weite Nasenlöcher, die Farbe soll zur Farbe des Haarkleides passen
  • Fang: Gerader Nasenrücken
  • Kiefer/Zähne: Komplettes Scherengebiss erwünscht
  • Rute: Hoch angesetzt, horizontal oder in leicht abfallender Linie getragen, oft-besonders bei der Arbeit- heftig wedelnd, auch Stummelrute oder fehlende Rute kommt vor
  • Haare: Auf dem Körper fein, nicht seidig, schlicht oder leicht gewellt, nie gekräuselt, am Kopf und an den Vorderseiten der Gliedmaßen kurz, die Hinterseiten der Gliedmaßen sind reich befedert
  • Farben: Weiß-orange, weiß-schwarz, weiß-braun, mit Scheckung in Form von unregelmäßigen Platten, bei dreifarbigen Hunden kommen lohfarbene Abzeichen hinzu (orange bis dunkel-falbfarben), eine schmale Blässe ist erwünscht, einfarbiges Haarkleid ist nicht zulässig
  • Gangwerk: Die verschiedenen Gangarten sind kraftvoll, regelmäßig und lebhaft, im Gelände ist der Galopp die bevorzugte Gangart
Rassespezifische Charakterzüge

Der Bretone ist ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund, der sich durch seine exzellente Nase, seine konzentrierte und weiträumige Feldsuche, sowie sein festes Vorstehen auszeichnet. Auch in der Arbeit nach dem Schuss hat er sich bewährt und er wird gelegentlich sogar zur Schweißarbeit eingesetzt.

Dank seines ausgeglichenen Wesens passt er sich unterschiedlichsten Situationen gut an. Er gilt als ausgeglichen und gesellig und hat sich überwiegend als leichtführig erwiesen. Außerdem ist er im Allgemeinen kinderfreundlich und kann bei entsprechender Auslastung auch als Familienhund gehalten werden.

Haltungsempfehlung

Wie jeder andere Hund auch, sollte der Bretone mit Geduld und Konsequenz erzogen werden, er eignet sich jedoch eher für erfahrene Hundehalter, die mit seinem Jagdtrieb umgehen können .Er muss ausreichend bewegt und auch geistig ausgelastet werden. Idealerweise sollte ihm eine Alternativbeschäftigung angeboten werden, bei der er seiner Passion nachgehen und seine exzellente Nase einsetzen kann, dazu eignet sich jede Art von Nasenarbeit.


Bretonen Mischlinge