Bella fand ihr Zuhause am 31.12.2013 (Happyend-Story)
Bella – Deine Zielgerade war holprig
Kleine Bella, als ich Dich damals in den LIDA NEWS entdeckte, hast Du mir so leidgetan. Du warst von einer Touristen gefunden worden, die Dich wochenlang versorgte. Als das Urlaubsende nahte, musstest Du irgendwo hin gebracht werden, wo Du in Sicherheit bist. Natürlich gibt es für einen alten Hund nicht viele Möglichkeiten, so wandte sich die Touristin an die L.I.D.A., unser Partnertierheim in Olbia. Du kamst an und wusstest nicht, wie Dir geschah, von der Freiheit in ein Gefängnis mit über 700 Hunden. Hier werden Jahr für Jahr die Hunde älter und wenn sie nicht gesehen werden, sterben sie unbekannt im Staub. Die Tränen, die geweint werden, gehören den Mitarbeitern, denn sie haben die Hunde viele Jahre betreut und doch nicht mehr für sie tun können.
Als eine Anfrage für eine ältere Hündin kam, die aber schon recht viel mitbringen sollte, dachte ich an Dich. Du warst sozialisiert, älter und freundlich. So stellte ich Dich vor und die Entscheidung fiel auf Dich. Zuerst als Pflegehund, um zu sehen, ob Du Dich integrieren würdest. Deine Hürde, die Du überwinden musstest, waren der vorhandene, ältere Rüde Clooney und die Mitnahme ins große Büro. Du durftest keine Kunden anbellen und solltest friedlich sein. Das Risiko gingen wir also ein.
Als Du nachts am Flughafen in Köln ankamst, bist Du sofort aus der Box herausgestapft und hast die Nase gerümpft. Ich musste schmunzeln, sah es so aus, als wolltest Du uns mitteilen, dass die Box nicht das standesgemäße Fortbewegungsmittel für Dich wäre. Du hast direkt alle freundlich begrüßt und Dir den Flughafen angeschaut. Auf einmal ging Deine Nase an meine Jackentasche und Du wusstest sofort, da ist was Gutes drin. Die Leckerchen von meinen Hunden wurden auch sogleich verputzt. Was für ein Hund! Ich habe bisher kaum einen Hund am Flughafen erlebt, dessen Idee das Fressen war. So souverän und angekommen standest Du vor uns.
Mit Deinem Pflegefrauchen bist Du dann losgestakst zum Auto und hast die Autofahrt nach Hause prima gemeistert. Dann ging es um das Kennenlernen mit Clooney. Hier zeigten sich tatsächlich über die nächsten Wochen arge Probleme. Clooney, ein dominanter, aber freundlicher Rüde, bestand auf seinen Körbchen, auf seinem Zuhause und statt dass Du ihn gewähren lässt, fingst Du an, Dich mit ihm anzulegen und versuchtest, Dich bei ihm durchzusetzen. Hast versucht, ihm den Rang abzulaufen und dies mit einigem Getöse. Dein Pflegefrauchen holte sich Tipps und arbeitete mit Dir an der friedlichen Co-Existenz neben Clooney. Dies ist nun fast gemeistert und nur noch ganz selten eckt ihr an. Ihr seid keine Freunde, aber auch keine Feinde – eine Grundlage, auf der man aufbauen oder es belassen kann. Hingegen war das Büro überhaupt kein Problem, auch alleine bist Du sehr gerne geblieben. Du warst einfach froh, ein Körbchen, einen warmen Platz, Zuneigung und Bewegung zu erhalten.
Medizinisch gab es einige Baustellen, die uns und somit auch Deiner Familie natürlich im Vorfeld nicht bekannt waren. Inkontinenz ist leider ein großes Thema und auch Deine Arthrose. Mittlerweile bist Du gut eingestellt und nur noch selten geht “was” daneben. Aber dafür wurden auch tolle Hosen für Dich angefertigt, die Du trägst, wenn Du schlechtere Tage in Deinem Zuhause hast. Auch Dein Gangbild ist etwas besser geworden unter dem Schmerzmittel, welches Du nun einnehmen musst.
Die Entscheidung, Dich zu behalten ist dann zum Ende des Jahres gefallen. Zu unsicher war man sich mit Clooeny und Dir und auch Deiner Inkontinenz. Zu Beginn musste Dein Frauchen Dir hinterherlaufen und viel wischen, Körbchen waschen und alles sauber machen. Die war zeitlich ein großer Aufwand, der nur schwer neben der Firma zu handeln war. Doch sie haben Dich ins Herz geschlossen, haben Deine Inkontinenz in den Griff bekommen und können mit der Situation nun umgehen. Sie möchten nicht, dass Du noch mal wechseln musst. Sie nehmen alle Unannehmlichkeiten mit in Kauf und halten an Dir fest.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, kleine Bella. So sehr hatte ich mir für Dich ein schönes Zuhause gewünscht, in dem Beständigkeit herrscht. Ich danke Deiner Familie so sehr für diesen Schritt und dass sie Dich behalten, dass ich es kaum in Worte fassen kann.
Auszug aus einer Mail der Familie:
Bella hat sich sehr gut eingelebt und ist ein kleiner Sonnenschein. Sie freut sich über jeden Grashalm und freut sich des Lebens. Mit Clooney versteht sie sich meistens ganz gut. Vor Weihnachten haben sie sich noch mal gerauft aber seitdem ist wieder Ruhe.
Nun bleibt mir noch, Dir ein wundervolles, restliches Leben zu wünschen. Es ist mit Sicherheit besser als Deine gesamten Jahre auf Sardinien. Lass es Dir gut gehen, lass Clooney zufrieden und sei ein wenig dankbar für das, was Du jetzt erleben darfst. Ich werde Dich und Dein Happy End nie vergessen.
Bella hat den gestellten Adoptionsantrag am 31.12.2013 von Frauchen und Herrchen genehmigt bekommen. Zu erreichen ist sie ab sofort in 32584 Löhne.