Annika und Anabella fanden ihr Zuhause am 24.10.2015 in 97259 Greußenheim. (Happyend-Story)
Als ich Annika und Anabella während meines Maibesuchs 2015 in der L.I.D.A. in ihrem Käfig sah war sofort klar, dass für diese Mädels ein Zuhause in Deutschland gefunden werden müsse. Die Vermittlungschancen auf Sardinien waren gleich Null: auch, wenn sie für mich wunderschön waren, sahen die meisten Menschen in ihnen wohl nur einäugig Grautiger, die auch noch sehr schüchtern waren. Mit Fotos im Gepäck wurden die zwei Hübschen einige Zeit später zur Vermittlung eingestellt, doch ich hatte wenig Hoffnung auf eine schnelle Vermittlung.
Zum Glück kommt es manchmal im Leben aber anders, als man denkt…
Schon nach nur wenigen Wochen kam sie – die eine – die perfekt Anfrage. Die Formalitäten waren schnell erledigt, in Telefonaten wurden viele Fragen erörtert, was die Interessenten in ihrer Entscheidung bestärkte. Annika und Anabella sollten es sein!!
Wie toll es nach der Ankunft mit Rosa und Mia – so die neuen Namen der beiden, passend für eine neues Leben – läuft, erzählt die neue Familie am besten im Folgenden selber. Ich möchte mich bei den Besitzern bedanken für den Mut, sich auf das Abenteuer „schüchterne Katzen aus dem Ausland“ eingelassen zu haben und hoffe sehr, dass diese Happy End Geschichte anderen, die vielleicht mit solch einer Adoption noch zögern, Mut macht! Ich wünsche Rosa und Mia ein langes Leben und eine wunderbare Zeit bei und mit ihren Menschen, die sie zu sich nach 97259 Greußenheim geholt haben.
Und das schreibt die Familie über Annika und Anabella:
Als unser Kater vor einigen Wochen an Nierenversagen starb, stand für uns fest, dass wir einer oder mehreren Katzen ein neues Zuhause schenken möchten. Nach gründlicher Überlegung ist die Wahl auf Rosa und Mia (damals noch Anabella und Annika) gefallen. Die beiden saßen schon viel zu lange in einem kleinen Käfig, sind auch keine kleinen, süßen Kätzchen mehr und haben zudem beide ein Handicap (Rosa ist einäugig, Mia auf einem Auge nahezu blind). Entsprechend groß waren zum Teil auch die Vorbehalte in unserem Umfeld gegenüber unserem Vorhaben. Einige Bekannte meinten, die beiden müssten nach so langer Zeit im Käfig bestimmt total verstört/aggressiv sein und würden sich bestimmt nie wie „normale“ Katzen verhalten. Zudem hatten wir ja keine Gelegenheit die beiden vor der Adoption kennenzulernen, kauften also sozusagen die „Katze (n) im Sack“, was manche nur den Kopf schütteln ließ.
Wir haben uns von allen Horrorszenarien aber nicht abschrecken lassen und die beiden am 24.10.2015 am Münchner Flughafen abgeholt. Die Flugreise sowie die 300 km lange Heimfahrt waren für Rosa und Mia wohl ziemlich anstrengend und sehr stressig. Zuhause waren sie die ersten Stunden viel zu ängstlich, um aus der Transportbox zu steigen und haben sich in der hintersten Ecke der Kiste versteckt. Auch die ersten beiden Tage hat man von den beiden nicht viel gesehen, da sie sich tagsüber in einem Regal verkrochen haben. Nur nachts haben sie wohl die Umgebung erkundet, denn am Morgen haben wir ein Taschentuchpäckchen mit verräterischen Bissspuren auf dem Boden gefunden und auch andere Spielzeuge lagen nicht mehr an ihrem Platz J Das war ja schon mal ein guter Anfang.
Eigentlich dachten wir, die beiden würden bestimmt noch einige Wochen brauchen, um etwas Zutrauen zu uns zu fassen…aber falsch gedacht: schon am dritten Tag ist Mia ganz vorsichtig auf uns zugekommen und hat sich streicheln lassen. Zuerst war sie noch sehr schüchtern und ist immer sofort verschwunden, wenn man sich bewegt hat, aber schon nach ca. 2 Stunden hat sie gar nicht mehr aufgehört, sich an einen zu drücken und sich den Bauch kraulen zu lassen. Seitdem ist sie unser großer Kampfschmuser und kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Rosa ist immer noch recht vorsichtig. Man merkt ihr schon an, dass sie eigentlich auch gestreichelt werden möchte, aber sie traut sich noch nicht ganz. Ich denke, das wird aber noch, sie braucht eben einfach mehr Zeit als ihre Schwester. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, das einzig Wichtige ist, dass sie sich wohlfühlt, egal ob mit oder ohne Streicheleinheiten…
Beim Spielen steht Rosa Mia zumindest in nichts nach, beide rasen hier durch die Gegend, dass man manchmal fast über den Haufen gerannt wird, wenn man dummerweise im Weg steht. Die zwei sind scheinbar festentschlossen, die verpasste Zeit im Käfig innerhalb von kürzester Zeit nachzuholen. Sie verhalten sich wie zwei Kitten, die erst ein paar Wochen alt sind: alles muss beschnuppert/genauestens untersucht und durch die Gegend geschleppt werden, in jeden Karton, jede Schublade, Tasche usw. wird hineingeklettert. Mittlerweile habe wir gelernt, nichts was uns wichtig ist, in Reichweite stehen zu lassen, denn vor den beiden Frechdachsen ist wirklich nichts sicher J Es macht riesigen Spaß den zweien zuzusehen, wie sie zusammen spielen, kuscheln und sich immer sicherer bei uns fühlen. Die beiden sind einfach nur lieb, weder Rosa noch Mia haben uns bisher jemals gekratzt oder gar gebissen, nicht einmal als sie wir sie beim Tierarzt zum Impfen festhalten mussten.
Die beiden haben sich schon nach so kurzer Zeit in unsere Herzen geschlichen und werden nie mehr hergegeben J
An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei den Streunerherzen bedanken, vor allem bei Dir, liebe Anke. Die Abwicklung der Adoption war vollkommen problemlos, super organisiert und alles ist wesentlich einfacher gelaufen, als wir es uns bei einer Adoption aus dem Ausland vorgestellt hatten. Auch hatten wir nie das Gefühl, dass Ihr uns um jeden Preis eine Katze „andrehen“ wollt, sondern dass Ihr wirklich versucht, das passende Zuhause für Eure Tiere zu finden.
Danke, dass Ihr den Tieren auf Sardinien eine Chance auf ein besseres Leben schenkt und dass durch Euch unsere beiden Goldstücke bei uns leben dürfen!
Liebe Grüße
Kathrin & Tobias mit Rosa und Mia