Vivaldi fand sein Zuhause am 23.12.2014 (Happyend-Story)
ein Weihnachtsgeschenk für die Vermittlerin!
Ja, wahrlich kann ich die Überschrift nicht anders wählen. Denn diese drei Maremmano-Mischlinge kenne ich schon von klein auf. Die Schwestern konnten wir erfolgreich als Welpen nach Österreich vermitteln, die drei Rüden hingegen wurden immer älter und älter. Sie entpuppten sich als tolle, souveräne Hunde und spendeten vielen, in notgeratenen Hunden ihr Blut. Dazu wurden sie in das Ambulatorio geführt und sie legten sich ruhig hin und gaben ihr Blut ab. Drei freundliche Lebensretter, doch wer rettet ihr Leben?
Dann kam die erste Anfrage für Vivaldi und direkt ein Volltreffer. Vivaldi, der auch mich sehr verzaubert hat, zeigte sich in der L.I.D.A. sehr souverän. Er war bei jedem Besuch gelassen, freundlich und nahm dankend die Aufmerksamkeit an. Dabei war er nie aufdringlich oder bestimmend. Auch seinem Bruder und einer jungen Hündin ließ er gelassen den Vortritt bei der Begrüßung eines Menschen. Die drei Brüder mussten räumlich getrennt werden, denn die ersten Unstimmigkeiten zwischen den Rüden wurden blutig ausgetragen. Bei Hunden weiß man, dass Geschwister selten gut miteinander ein Leben lang auskommen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber bei Vivaldi und seinen Brüdern zeigte sich klar an, dass die Geschwister nicht zusammen bleiben konnten und durften.
Die Vermittlungsformalitäten nahmen ihren Lauf. Die Familie hatte bereits in der Vergangenheit einen Maremmano aus Italien und danach eine Dogge. Sie waren also bekannt mit großen Hunderassen und im speziellen der Herdenschutzhunde. Der Besuch verlief positiv. Das Grundstück musste an einer Seite noch höher eingefriedet werden, aber auch das wurde noch vor Ankunft von Vivaldi erledigt.
So wurde mein Weihnachtswunsch erfüllt und pünktlich am 23.12. reiste Vivaldi nach Deutschland. Die Begrüßung am Flughafen war toll. Gespannt drehten wir die Box um und sahen einen total entspannten, ruhenden, großen Kerl in der Box liegen. Seine großen braunen Augen schauten uns an als wolle er sagen: “Mädels, macht mal ganz in Ruhe und stresst Euch nicht.” So wurden erst die anderen mitreisenden Hunde verteilt und schlussendlich kam Vivadi an die Reihe. Er ließ sich seelenruhig das Sicherheitsgeschirr anlegen.
Mittlerweile sind 14 Tage vergangen und die Rückmeldungen sind toll! Lesen Sie selbst wie sich Vivaldi, nun Jack, entwickelt hat:
Liebe Steffi!
Happy new year!
Die Tage verfliegen und es ist so schön!
Inzwischen klappt alles schon fast selbstverständlich. Erstaunlich, wie schnell sich Jack daran gewöhnt hat.
Am Anfang waren viele Dinge, die man als selbstverständlich ansieht, noch zu lernen- geschlossene Räume, Treppen, Fernseher (ach du je- er hat wie gebannt auf den Fernseher gestarrt, der Kopf ging von links nach rechts, dann das ganze lieber aus sicherer Entfernung zwischen Couch und Tisch und war auch nicht mehr von dort wegzubewegen solange der Fernseher an war). Das Beste allerdings war am 2. Tag als er nach dem Spaziergang plötzlich im Wohnzimmer anfing zu bellen und knurren. Als ich kam stand er ruhig neben dem Tisch, nichts zu sehen (die Katzen konnten es nicht gewesen sein, die haben die ersten 4 Tage ihr Zimmer nicht verlassen). Also habe ich in der Küche weiter gemacht als es plötzlich wieder losging. Ich um die Ecke geschaut, Jack attackierte gerade die Balkontür. Erst habe ich gedacht vor der Tür ein Tier oder etwas im Feld, aber nein: es war dunkel draußen und da war mit einem Mal ein weißer Hund der vom Balkon reinkommen wollte! Ich habe Tränen gelacht-priceless! Das Ganze hat 2 Abende gedauert, inzwischen ist ihm der Hund egal.
Jack geht jetzt mit mir ohne Zögern auf den Balkon, die Stufen runter in den Garten und tobt phasenweise auch wild über den Rasen. Na ja, will ja alles erst mal gelernt sein!
Zur Wohnung raus klappt seit 2 Tagen auch ohne Stocken, am Anfang ging es nur mit anderem Hund, dann mit Leckerlies und gut zureden. Jetzt mache ich die Tür auf, lasse ihn rausschauen und sobald er im Flur ist, ist alles gut.
Als nächstes nehmen wir uns Autofahren vor. Haben wir zwar schon mal gemacht, aber brauchten dafür 3 Leute bis wir ihn drin hatten. Bin aber sehr zuversichtlich, dass ich das auch zeitnah hinbekomme.
Spaziergänge genießt er sehr, läuft auch gerne mal am Ende der Longe aber hat mich immer im Blick. Heute haben wir den Müllwagen getroffen, den fand er doch ein wenig gruselig. Blieb stocksteif stehen und hat sich das ganze erst mal ausgiebig betrachtet. Ich hab gesagt “Alles gut, der tut nichts”. Danach ging es auch weiter.
Jack hat sein Körbchen jetzt auch voll akzeptiert, er liegt dauernd drin (ich glaube nur zur Sicherheit, damit es keine der Katzen wieder occupiert) gerne auf dem Rücken die Pfoten in der Luft und laut schnarchend.
Eine Sache muss ich ihm noch abgewöhnen: er “liest” gerne. Angefangen hat er mit einem englischen Buch (hat ein paar Bissspuren-nur der Einband hat es nicht überlebt), dann kam die Tageszeitung, eben hat er sich einen Kalender vorgenommen. Die ersten 2 Mal war ich grade nicht da, dumm dass er das eben getan hat während ich am Computer saß da hatte er mich nicht im Blick. Ich hab ihm das Papier abgenommen und ihn in sein Körbchen geschickt, er ist auch schnurstracks mit deutlich schlechtem Gewissen abgezogen.
Anbei noch ein paar Fotos von den ersten Tagen, die anderen hast du ja auf dem Handy.
Liebe Grüße, Gabi
In so kurzer Zeit entwickelt sich Jack zu einem tollen Hund, genau wie wir es immer angenommen haben. Nun suchen noch die beiden Brüder Puccini und Verdi ein Zuhause.
Jack und seinem Frauchen wünschen wir natürlich eine tolle Zeit miteinander! Sie passen wirklich wunderbar zusammen!
Jack hat sein Zuhause am 23.12. in 50354 Hürth bezogen.