Puta fand ihr Zuhause am 23.04.2016 (Happyend-Story)
Du solltest sterben und erlebst nun den Himmel auf Erden
Ende 2015 erreichte uns der Hilferuf eines sardischen Freundes, der uns von dir und deinen sieben Welpen berichtete. Dein Besitzer hatte dich angeschafft und schnell das Interesse an dir verloren. Du wurdest zum Streuner und so kam es, dass du eines Tages sieben Welpen bekamst. Dein Besitzer drohte, die komplette Hundefamilie zu töten. Wir baten den Tierheimleiter unseres Kooperationstierheims in Tortoli, dich und deine Babys aufzunehmen, bis wir ein Zuhause für euch finden würden und so lernten wir dich im Dezember 2015 mit deiner fröhlichen Rasselbande kennen.
Dass das Tierheim der Anfang von einem wundervollen Leben werden würde, wusstest du zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht und ich war sehr glücklich, als du im März 2016 auf eine erfahrene Pflegestelle nach Deutschland reisen durftest. Fast zeitgleich erhielt ich dann einen Anruf für dich, der mein Herz höher schlagen ließ. Dem Bericht deines Herrchens ist nichts mehr hinzuzufügen, außer, dass ich dir liebe Puta ein wunderschönes Leben wünsche. Du wirst immer dabei sein, dein Herrchen auf die Arbeit in der Natur begleiten dürfen und von nun an von Herzen geliebt werden. Du hast einen Volltreffer gelandet meine Süße!
Puta hört nun auf den Namen Lotte und genießt ihr Leben seit dem 23.04.2016 im schönen Sauerland.
Lesen Sie hier die Zeilen ihres Herrchens:
Nachdem 2014 meine Husky-Hündin Bella (ebenfalls aus dem Süden stammend) aufgrund ihrer für sie unerträglich gewordenen Altersschwäche eingeschläfert werden musste und inzwischen im Wortsinn etwas Gras über die Sache gewachsen war, machte sich Anfang diesen Jahres bei mir verstärkt der Wunsch bemerkbar, die hundelose Zeitphase doch zu beenden und wieder einen Hund anzuschaffen. Auf der Internetpräsenz von STREUNERHerzen e.V. fand ich eine Hündin, deren Beschreibung mir gut gefiel: Puta.
Ich nahm Kontakt zu dem Verein auf und bereits die ersten Telefongespräche und E-Mails bezüglich des obligatorischen Adoptionsfragebogens vermittelten den Eindruck großer Seriosität und professioneller Herangehensweise, die dem zukünftigen Wohlergehen des Hundes das ausschlaggebende Gewicht gegenüber einem schnellen “Vermittlungserfolg” zumisst. Dieser positive Eindruck bestätigte sich im Rahmen des Vorbesuchs bei mir zu Hause, der unkompliziert von einer mit dieser Aufgabe betrauten Dame aus der Nachbarstadt durchgeführt wurde.
Fast parallel dazu landete “mein” zukünftiger Hund frisch kastriert, geimpft und gechippt mit dem Flugzeug wohlbehalten in Deutschland und wurde umgehend auf seiner Pflegestelle in Detmold untergebracht. Am Ostermontag war es dann soweit; ich fuhr nach Ostwestfalen, um Madame endlich persönlich kennenzulernen. Ihr Äußeres entsprach aufs Haar meinen Idealvorstellungen von einem Hund: mittelgroß, lange Knochen, schlank und drahtig, straffes Fell, schmaler Kopf, ohne die leider allzu oft anzutreffenden körperlichen Exzesse der Rassezucht. Im Verlauf des Nachmittags hatte ich in der entspannten Atmosphäre der Pflegestelle ausgiebig Gelegenheit, etwas für das Zusammenleben viel Bedeutsameres als solche Äußerlichkeiten – ihr Wesen nämlich – zu studieren. Sie wirkte agil und aufmerksam, ohne nervös zu sein, mir gegenüber offen und freundlich-zugewandt. Spätestens als ich mich verabschiedete, war mir klar, dass dies ein vorzüglich zu mir passender Hund sei, den ich unbedingt zu mir nehmen wollte.
Ich finde es hervorragend, dass STREUNERHerzen e.V. mit dem durchaus nicht einfachen Thema der Mittelmeerkrankheiten offen und transparent umgeht. Mir wurde zugestanden, vor Putas Adoption zunächst die Laborbefunde abzuwarten. Welch eine Erlösung und Freude, als mich eines Abends der Anruf von Frau Roeder von STREUNERHerzen e.V. erreichte, die mir mitteilte, auch der zwischenzeitlich notwendig gewordene Nachtest auf Leishmaniose sei – wie schon die Tests auf alle anderen Mittelmeerkrankheiten zuvor – negativ ausgefallen!
Ende April durfte ich Puta dann abholen. Nach der Verabschiedung vom Pflegefrauchen (das glaube ich verständlicherweise doch ein Tränchen verdrücken musste) ging es schließlich ab zum endgültigen Zuhause im Sauerland. Die Fahrt verlief vollkommen reibungslos. Lotte – Putas neuer Name – schlief unterwegs wie ein Baby. Ich vermute als Grund hierfür, dass ich ihr etwas vorgesummt habe. In der Nacht hat sie sich vorbildlich ruhig verhalten und am nächsten Morgen, einem Sonntag, haben wir die ersten gemeinsamen Kilometer im Arnsberger Wald absolviert. Ein traumhaftes Gefühl nach fast zwei Jahren!
Seitdem hat sie sich bei mir anscheinend prima eingelebt. Zu Hause verhält sie sich so selbstsicher, als sei sie schon seit vielen Jahren hier. Auch mit anderen Hunden kommt sie in aller Regel gut zurecht. Viele Menschen fragen mich übrigens, welcher Rasse diese elegante Erscheinung angehört und sind erstaunt zu hören, dass es sich um einen Mischling handelt. Ich habe sie praktisch ununterbrochen in meiner direkten Nähe, da ich in der glücklichen Lage bin, beruflich täglich viele Stunden unter freiem Himmel zu verbringen. Es ist erstaunlich, wie begierig sie Neues aufnimmt und wie wir als Mensch-Hund-Gespann jeden Tag Fortschritte machen. Zurzeit üben wir intensiv an der Schleppleine und ich denke daran, mit ihr ernsthaft für die Prüfung als Begleithund zu trainieren.
Ich glaube, mit Lotte den richtigen Hund für hoffentlich möglichst viele Jahre gefunden zu haben und möchte Frau Roeder (STREUNERHerzen e.V.), Frau Bruchhage (Vorbesuch) und Frau Rönnau (Pflegestelle) meinen Dank für den stets überaus angenehmen Kontakt ausdrücken.