Laky fand sein Zuhause am 21.10.2015 (Happyend-Story)
Ein furchtbares Ereignis wird für Laky zum glücklichen Happyend!
„Die einzige Chance im Leben dieser Hunde haben Sie und wir in der Hand!“, so begannen wir den SOS Text für vier Hunde, die alles verloren haben. Sie wurden gefangen genommen und in ein staatliches Canile auf Sardinien gebracht. Dort vegetierten sie in dunklen Räumen ohne Zuwendung, Decken und ausreichend medizinische Unterstützung viele Jahre. Bis zu einem Ereignis, der für diese vier Hunde die Lebenswende brachte. Eine furchtbare Beißerei unter den Hunden, endete für fast alle Hunde in dem Zwinger tödlich. Nur drei (Tina, Lia und Laky) überlebten das Massaker. Und zeitgleich hatten sie so großes Glück, denn wir wurden darüber unterrichtet und fanden eine Möglichkeit diese drei Hunde und einen weiteren Notfall aus diesem Canile zu befreien. Für Laky ging es zu einer neuen Pflegestelle, die sich für diesen Aufruf bei uns meldete. Zwei vorhandene, freundliche Hunde, sollten Laky helfen den Weg in ein neues Leben zu finden.
Am 16.08. ging es für Laky auf die große Reise. Eines seiner Vorderbeine war komplett offen und wollte nicht heilen. Die Untersuchungen in unserer Kooperationspraxis ergaben, dass es sich um eine „akrale Leckdermatitis“ handelte. Hierrunter versteht man ein stereotypes Verhalten bei Hunden, das in Selbstzerstümmelung enden kann. Dabei handelt es sich oft um Verhaltensstörungen mit vielen möglichen Ursachen. Das Lecken und Kauen fungiert als Spannungslöser bei Hunden, die gelangweilt, sozial isoliert, für längere Zeit eingeschränkt oder andauernd körperlich bestraft werden. Genau diese Beschreibung passt 100%ig zu Laky. Durch seine Haltung im Canile sind all diese Punkte eine mögliche Ursache. Es wurde natürlich lokal und durch Antibiose therapiert. Dabei war es wichtig, dass das Leckverhalten abgestellt wird und dies ging nur mit einer Art Kragen, so dass Laky keinerlei Möglichkeiten mehr hatte, sich das Bein wund und blutig zu lecken.
All das schaffte die Pflegestelle mit Bravour und Lakys Bein heilte gut ab. Natürlich dauerte dies und er musste ununterbrochen den Kragen tragen, aber er hatte so viel zu tun mit seinem neuen Leben, dass er an das Lecken nur noch selten dachte. Dabei half ihm tatsächlich Freddy, der Weimaraner Rüde, mit dem er eine enge Freundschaft einging. So gingen Wochen und Monate ins Land und Laky entwickelte sich zu einem tollen Hund. Nachdem der Mittelmeercheck komplett negativ ausgefallen war, wurden Laky‘s schlechte Zähne behandelt, denn er hatte große Schmerzen beim Fressen. Dabei wurde er auch zeitgleich kastriert. Alles überstand der süße Kerl sehr gut.
Dann am 21.10.2015 verstarb Freddy. Er war schon lange krank und hatte mit epileptischen Anfällen zu kämpfen. Es war ein trauriger Tag für die Familie und für Laky, der seinen besten Freund und Lebenshelfer verlor. Aber seit diesem Tag stand für die Familie auch fest, die sich in den kleinen, freundlichen Kerl furchtbar verliebt hatte, dass Laky nicht mehr ausziehen sollte. Er hatte eigentlich schon lange einen Familienplatz gefüllt und nun wurde es auch amtlich.
Aber lesen Sie selbst, was die Familie zu Laky schreibt:
Abschlussbericht „Laky“
Laky hat endlich ein neues Zuhause gefunden und sein langer Leidensweg hat ein Ende.
Seine seit dem 18.08.15 bestehende Pflegestelle wird nun sein neues Zuhause.
Die erste Zeit war nicht einfach, aber Laky hat von Anfang an gekämpft und die ihm gebotene Hilfe dankbar angenommen. Täglich waren deutliche Fortschritte in seiner Entwicklung zu sehen und schon innerhalb von vier Tagen hatte der extrem ängstliche, schreckhafte und körperlich sehr eingeschränkte sowie kraftlose Rüde eine sehr positive Entwicklung gemacht: Sein körperlicher Zustand verbesserte sich enorm, in der kurzen Zeit hat er deutlich Kraft und Kondition gewonnen und seine Vorderläufe heilten unter ständiger Beaufsichtigung gut.
Von Anfang an hat er sich prima mit den zwei weiteren Hunden seiner Pflegeeltern verstanden und konnte auch zu den Menschen langsam Vertrauen finden. V. a. mit unserem Langhaar-Weimaraner-Rüden „Freddy“ hat er sich prächtig verstanden, die beiden waren ein Herz und eine Seele. Ja, sie waren es, denn wir mussten von Freddy am 21. Oktober leider nach schwerer Krankheit plötzlich Abschied nehmen. Das hat nicht nur uns, sondern auch Laky zunächst ziemlich aus der Bahn geworfen und unsere alte Hündin war nur ein schwacher Trost.
Der traurige Verlust unseres geliebten Hundes, die enge Verbundenheit zwischen Freddy und Laky und sein liebes Wesen haben es uns nicht mehr möglich gemacht, Laky in eine andere Familie abzugeben. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied geworden und wird bis zu seinem Lebensende, welches hoffentlich noch viele Jahre auf sich warten lässt, bei uns bleiben. Auch sein erster Urlaub in Südtirol im Frühjahr ist schon gebucht.
Das Schicksal hat es gut mit dem kleinen Kerl gemeint und wahrscheinlich war es Bestimmung, dass Laky in unser Leben getreten ist, bevor Freddy mit erst 7,5 Jahren gehen musste.
Laky im Glück – aus Laky wird „Lucky“.
So hat Laky mit einem neuen Namen auch sein neues Leben gefunden und wird nun in 41068 Mönchengladbach heimisch. Wir danken der Familie aus tiefstem Herzen für die Aufnahme dieses Notfalls. Keiner von uns wusste, was uns erwarten würde. Ein Hund, verletzt seelisch und körperlich auf grausame Art und Weise, wurde ans Licht und ins Leben zurückgeholt. Dieser unglaubliche Hund, der so viele Jahre Grausamkeit erfahren hat auf vielfache Art ist einfach nur ein toller und liebenswerter Hund geworden und kaum jemand kann fassen, dass das Vertrauen zum Menschen nicht gänzlich zerstört wurde. Diesen Vertrauensvorschuss, den er vor allen Dingen seiner Pflegefamilie entgegengebracht hat, wird nun belohnt und er hat seine Familie und sein neues Leben endlich gefunden. Mach es gut lieber Laky und lass es Dir lange gut gehen. Deine vielen Bilder haben uns beflügelt auch weiterhin das ein oder andere Abendteuer mit uns völlig unbekannten Hunden einzugehen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt!
Vielen Dank auch allen Spendern, die uns durch die Ungewissheit begleitet haben. Wir wussten nicht, welche enormen Ausgaben auf uns zukommen würden.