Ruota fand ihr Zuhause am 19.10.2016 (Happyend-Story)
Die Geschichte vom hässlichen Entlein…
Ruota, dieser Fall, diese Hündin, hat mich als Vermittlerin besonders bewegt und berührt. Schon vom ersten Blickkontakt, als ich sie das erste Mal in unserem Kooperationstierheim Tortoli erblickte, wusste ich, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Sie traf mich direkt ins Herz. So wurden die ersten Untersuchungen gemacht, da Ruota nur Haut und Knochen war. Sie hatte Fell um die Augen verloren, zweimal gedrehte Krallen an den Pfoten und Parasiten hockten auf dem ganzen Körper. Hier war uns allen eigentlich schon klar, dass es sich um die Leishmaniose handelte. Nur wenige Tage später hatten wir Gewissheit. So wurde sie therapiert.
Aber auch ihr Gangbild war schlecht. Die Hüften hingen tief, sie konnte kaum laufen. Wir nahmen sie in die Vermittlung auf und in die Rubrik SOS Tiere, um Geld für die Therapie und gegebenenfalls für die Operation in Deutschland zu sammeln. Der Spendeneingang war toll. Doch es fehlte noch die Pflegestelle. Als sich dann eine Familie meldete, die bereits eine ganz alte Herdenschutzhündin von uns adoptiert hatte, freute ich mich unglaublich. Es war Ruotas Chance. Mein „kleines Rädchen (Ruota)“ durfte reisen.
Ich hatte mit vielen Spendern immer mal wieder Kontakt. Hielt sie auf dem Laufenden, so gut es ging.
Eine Spenderin blieb besonders hartnäckig, sie verfolgte alles und wir sprachen und mailten zwischendurch. Die Angst aber, ob sie das richtige Zuhause für Ruota seien, ließ sie zögern. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch nicht ausreichend Zeit, um sich um Ruota selber zu kümmern, aber sie ging der Familie nie aus dem Kopf.
Vom ersten Kontakt am 13.06. bis zum ersten Treffen mit Ruota am 22.08. vergingen also gute zwei Monate. Sie besuchten Ruota und lernten sie persönlich auf der Pflegestelle kennen. Es verlief äußerst positiv. Mit dem vorhandenen Rüden Pino verstand sie sich prima, auch wenn sie mit seinem Spieltempo noch nicht mithalten konnte. Sie war immer noch sehr dünn und erst im Aufbau der Muskulatur durch Physiotherapie.
Wir haben dann anschließend viel wegen der Leishmaniose und der Beine gesprochen. Die Tierärztin der Familie bekam alle Befunde und sie besprachen sich. Am 26.09. stand dann für die Familie fest: Ruota bekommt bei uns ein Zuhause!
Die Freude auf Seiten der Pflegestelle und mir war riesig. Und so ging es an die letzten bürokratischen Hürden und als diese geschafft waren, wurde Ruota am 19.10. nach Hause geholt. Seitdem lebt Ruota zufrieden und glücklich in 78315 Radolfzell an der Seite ihrer Familie und Hund Pino.
Diese Mail und die Bilder erreichten uns ganz aktuell:
Liebe Frau Richter,
nach unserem Tierarzttermin letzten Freitag hier die neusten Ergebnisse.
Generell war die Tierärztin überrascht, in welch guter Verfassung Ruota ist. Nach einer Untersuchung rundum, war sie sehr zufrieden, wie sich Ruota ihr präsentierte. Das letzte Blutbild fand sie absolut in Ordnung und wegen der Nierenwerte hat sie nochmals gegengecheckt. Und siehe da, es kam ein ganz anderer Wert zu Tage, als die letzte Untersuchung bei Laboklin. Keine Ahnung weshalb.&xnbsp; Sie bat mich jedenfalls ausdrücklich, den ersten konzentrierten Morgen-Urin abzufangen und gleich ins hauseigene Labor zu bringen, damit man keine verfälschten Werte bekommt. Dort zeigte sich ein deutlich besserer UPC-Wert (0,2), der daraufhin deutet, dass keine Niereninsuffizienz vorliegt und die Nieren keineswegs geschädigt sind. Prima – das freut uns natürlich! Allerdings befanden sich Kristalle im Urin, die zu Nierensteinen führen könnten. Diese Kristalle können von einer zu hohen Allo-Gabe resultieren oder einem zu hohen Calcium-Überschuß im Körper (eher unwahrscheinlich) oder einer verschleppten Blasenentzündung…..
Das Allo hat die Tierärztin wieder ein wenig runter gesetzt und die Nieren werden jetzt eh schon durch verschiedene Mittel unterstützt, damit gut durch- und ausgeleitet wird. Wir werden das Problem ganz bestimmt in Griff bekommen. Im Januar steht ja die nächste größere Untersuchung an, dann gibt es neue Erkenntnisse. Aber ich denke, ich werde dieses Screening von Laboklin durchführen lassen, damit man gleiche Voraussetzungen hat wie beim letzten Mal.
Rädchen wiegt jetzt 19,8 kg…. ist im Begriff ein dickeres Fell zu bekommen und besonders an der Rute merkt man deutlich, dass das Volumen des Fells sich vergrößert hat. Sie ist einfach nur klasse drauf! Entwickelt nun auch ihren Dickkopf, nimmt mutig alles Neue in Angriff und ist dabei soooo charmant, liebenswert und einfach nur unser Engel!!! Sie hat sich die ersten drei Wochen bei uns prima eingelebt und auch die Muskulatur hat sich weiter verbessert. Sie genießt meine täglichen Gelenksmassagen und das Spielen mit Pino kräftigt sie ebenfalls. Ruota ist alles in allem auf einem guten Weg!
Im Anhang finden Sie weitere Bilder. Auf den Fotos, wo sie mit Pino im Hof spielt und beide auf der Bank stehen, sieht man sehr deutlich, wie schön das Fell gewachsen ist.
In Pino hat sie einen charmanten Liebhaber gefunden und auch sonst sind alle, die ihr begegnen, begeistert von der sardischen Principessa.
Wir sind glücklich und sehr dankbar, dass so eine wunderbare Zaubermaus bei uns eingezogen ist!
Was für eine Geschichte. Aus dem hässlichen Entlein ist nicht nur ein stolzer Schwan geworden, sondern direkt eine Principessa. Wir alle sind so glücklich, dass Ruota den passenden Deckel gefunden hat. Diese Familie und Pino werden ihr zur Seite stehen, in guten und in schlechten Tagen, sagt man doch so schön.
Unser Dank geht besonders an die Pflegestelle, die bereit war, Ruota den Weg in ihr Glück zu ebnen. Von dem gezeichneten, kranken Straßenhund ist heute nichts mehr übrig!
Liebe Ruota, wir werden uns immer über Bilder und Berichte freuen. Mach’s gut kleines Rädchen.