Remo fand sein Zuhause am 18.01.2015 (Happyend-Story)
Endlich kannst du zur Ruhe kommen
Aber fangen wir von vorne an. Es war im Oktober 2014, als mich ein Helfer unseres Kooperationstierheims an die Hand nahm, um mir einen Hund zu zeigen. Meine Kollegin warf mir nur zu: “Er ist frisch eingetroffen”.
Ich wurde zu den kleinen Zwingern im vorderen Teil des Tierheims gebracht, wo alle Neuankömmlinge erst mal separiert werden. Der kleine Freilauf vor den Zwingern wurde geleert und der Zwinger von Remo geöffnet.
Ich sah einen schwarzen, verunsicherten Rüden, der mich mit großen Augen anblickte. Um ihm den Weg zu ebnen, hockte ich mich hin und er kam auf mich zu. Vorsichtig berührte ich ihn, doch bei jeder Berührung zuckte er zusammen. Ich setze mich auf den Boden, drehte mich seitlich zu ihm und wollte ihn erst mal in Ruhe lassen. Doch was dann geschah, lässt mich jetzt noch schlucken. Dieser vollkommen verunsicherte und verzweifelte Rüde kroch in mich rein. Er schmiegte sich mit seinem gesamten Gewicht ganz sanft an mich. Auch wenn er sich vor meinen Berührungen noch erschreckte, so schubste er mich sofort vorsichtig, sobald ich aufhörte ihn zu kraulen.
Ich habe ihn eine ganze Zeit in meinen Armen gehalten, ihn vorsichtig gestreichelt und ihn beobachtet.
Als ich aufstand, um Fotos zu machen, schmiegte er sich eng an meine Beine und folgte mir unentwegt. Für mich war es nicht möglich auch nur ein brauchbares Foto zu machen, da Remo und mich nie mehr als 50 cm trennten. Meine Kollegin musste dazu kommen und Fotos machen.
Remo war vollkommen verzweifelt, er verstand die Welt nicht mehr, er weinte viel und sein Blick traf uns wie Messerstiche. Er hatte ein Leben, eine Familie und ist dem harten Alltag des Tierheims nicht gewachsen.
Wir alle waren so glücklich und dankbar als nur wenige Tage nachdem er auf unserer Homepage erschien, ein Anruf kam, der das Leben von Remo ändern sollte. Eine Frau hatte sich sofort in ihn verliebt und wollte ihm ein Zuhause schenken. Die Formalitäten wurden geklärt und alles perfekt auf die Ankunft vorbereitet.
Mitte Januar war dann der große Tag endlich da und Remo landete am Flughafen in München. Etwas verunsichert, aber irgendwie auch erleichtert und vertrauensvoll blickte er in die Runde. Genauso lieb und sanft, wie ich ihn im Tierheim kennenlernte, zeigte er sich von der ersten Sekunde an.
Natürlich kann niemand seine verletzte Seele sofort heilen, aber der wunderschöne, schwarze Rüde entspannt sich von Tag zu Tag mehr. Er genießt die Streicheleinheiten von seinem Frauchen in vollen Zügen, geht mit ihr mutig Schritt für Schritt voran und blüht immer mehr auf.
Aber lesen Sie selbst die Rückmeldung aus seinem Zuhause:
Hallo Frau Wilhelm,
ja es geht ihm super. Geht kurze Strecken die er kennt schon ohne Leine brav neben mir her. Auf andere Hunde reagiert er sehr neugierig und freundlich. Ich bin einfach nur total glücklich Remo zu haben. Er ist so ein lieber total verschmuster und verspielter Hund. Auf der Arbeit liegt er brav neben mir und wartet geduldig auf seine Gassigehrunden. Mäuse und Katzen mag er am liebsten jagen und ärgern aber nicht töten. Das ist super.
Als er das erste Mal Schnee gesehen hat war er hin und weg. So komisches kaltes Zeug was einen niesen läßt wenn man die Schnauze zu lange drinnen verbuddelt.
Also ich muß sagen, mir und ich hoffe auch Remo, hätte wirklich nichts Besseres passieren können.
Remo hat am 18.01.2015 sein Körbchen in 97753 Karlstadt bezogen und kann endlich zur Ruhe kommen.