Joan fand ihr Zuhause am 14.09.2017 (Happyend-Story)
– und die Welt steht Kopf…
Ja, so war das wohl und das war nicht immer im positiven Sinne gemeint, nicht wahr Silke?!!!!!
Silke ist bzw. war das Pflegefrauchen von Joan. Joan war eine von 8 Welpen, die mit ihrer Mama auf Sardinien bei einer Frau lebten, die nicht genug Geld und Möglichkeiten hatte, die ganze Meute zu versorgen. Glücklicherweise überlies uns die Dame die Mutter mit allen Welpen und diese konnten dann ganz schnell gemeinsam auf eine Pflegestelle nach Züssow reisen. Joan war die letzte im Bunde und musste dann aber kurzfristig die Pflegestelle verlassen und fand bei Silke und ihrer Familie Asyl.
Erstmal findet Joan die Situation so gar nicht witzig und verweigert sich komplett. Madämchen musste ins Haus getragen werden. Okay, zurückhaltendes Mädchen, könnte man hier meinen…FEHLANZEIGE! Madämchen war ein Haudegen par excellence, eine Terrornudel, eine Kuschelmaus, eine wilde Hummel, ein Zerstörer….alles in einem. Spielbälle aus festem Nylonseil wurden innerhalb weniger Sekunden in Einzelteile zerlegt, das Interieur wurde ganz nach Joan`s Geschmack hergerichtet, Batterien in Fernbedienungen, versteckt in Schränken, in den obersten Schubladen (extra wegen Joan dort versteckt) …..tja…. kein Problem für Joan. Dann klettert man halt ganz nach oben auf den Schrank, macht ne Schublade auf, holt die Fernbedienung raus, und frisst so alles was die Fernbedienung zu bieten hat….mann oh mann
Ein Tipp von mir: Silke, ich bring dir eine Hunde- Box vorbei. Etliche Wochen wurde mit Joan geübt in der Box zu bleiben und dann war der große Tag endlich da: Silke und ihre Familie gingen aus. Nein, nicht für 4 oder 5 Stunden. Zum Pizzaessen – 1,5 Stunden. Alle waren sehr aufgeregt wie wohl Joan die Zeit in der Box verbracht hatte. Sie schlossen die Türe auf und es stand eine schwanzwedelnde Joan vor ihnen und schien zu sagen: da seid ihr ja endlich!!!! Die Box: nun ja… nennen wir es so: die Türe war so verbogen, dass Joan entweichen konnte.
Joan machte viele Geschichten. So auch als Silke und ich gemeinsam mit unserer wilden Horde zum Gassigehen verabredet waren und Joan mit unserem Pflegi so wild gespielt hatte, dass die beiden mich in ihrem wilden hin und her Gerenne aus dem Rolli katapultiert hatten. Danach standen alle Hunde bedröbbelt um mich herum….
Mit all diesen (liebenswerten aber auch etwas gewöhnungsbedürftigen) Geschichten und auch der Krankheitsgeschichte von Joan (Leishmaniose, Ehrlichiose, evtl. Anaplasmose – allerdings merkten wir davon NIE etwas) gingen wir davon aus, dass sich nicht so schnell jemand melden würde, der bereit wäre Joan zu adoptieren.
War ja auch nicht schnell, aber dann doch!!! Eine nette Dame, noch tätig in einem SOS Kinderdorf bei uns in Ba-Wü, mit Pflegekindern, wanderfreudig, bald im Vorruhestand mit tollem Haus und Garten im Osten, das dann bei Vorruhestandsbeginn auch wieder bezogen werden sollte…. Das hörte sich für mich richtig gut an. Viele Wochen zogen ins Land, viele Besuche wurden absolviert und Joan sollte dann nach den Sommerferien zu ihrem neuen Frauchen und den Kids ziehen dürfen.
Silke war darüber erstmal erfreut und so bekam ich anfangs noch Whatsapp Nachrichten wie: Yeah, nur noch 9 Tage……nur noch 8 Tage…. Nur noch……usw. Plötzlich am Tag zuvor: Hilfeeeee, jetzt sind es nur noch 9 Stunden, nur noch 3 Stunden, nur noch…..
Ja, so sehr Joan auch die Welt Kopf stehen ließ so sehr hat sie sich auch in die Herzen meiner Pflegefamilie geschlichen. Markus, das Interims-Herrchen hätte sie auf keinen Fall abgegeben und doch musste ich da intervenieren. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass Joan bei Konny, dem neuen Frauchen und den Kids sehr gut aufgehoben sein würde. Nicht nur dass sie durch ihre vielen Besuche zuvor bewiesen wieviel ihnen an Joan lag, auch Joan`s Krankheitsbild stellte in keiner Weise ein Hindernis dar. Und das, meine lieben STREUNERHerzen Follower, ist nicht gerade üblich.
Joan fand den Wechsel zur neuen Familie natürlich auch erst mal nicht prickelnd aber schon kurz darauf bekamen wir genau die Fotos und Geschichten, die uns sehr entspannen lassen. Joan mit im Bett, Joan mit auf dem Sofa, Joan mit den Kids im Zimmer, Joan einfach im Glück.
Joan hat sich innerhalb kürzester Zeit im neuen Zuhause eingelebt und Konny erzählt mir von einer sehr entspannten und netten Maus, die sowohl das Haus als auch das SOS Kinderdorf schon voll ihr eigen nennt. Übrigens auch zu Joan`s Eigentum gehört jetzt das feuerrote Spielmobil mit dem viele Unternehmungen geplant sind. Stundenlange Spaziergänge gehören natürlich zum täglichen Fitnessprogramm dazu. Wozu hat man denn schließlich so ein lauffreudiges Frauchen….!
Und auf die Frage hin wieviel Joan denn schon verwüstet hätte kam zur Antwort: nur eine Fadenrolle sonst nichts………hmmmmm…….!!!!
Liebe Frau K. – ich bin wirklich sehr froh, dass Sie unserer „Terrornudel“ so ein tolles Zuhause beschert haben. Ich freue mich total darüber und auch wie gelassen Sie mit Joan`s Horrorgeschichten und meinen Ausführungen zu Joan`s Krankheitsbild umgegangen sind. Ein herzliches Dankeschön an Sie dafür! Und wenn Sie wieder im Osten sind und Ihnen ein STREUNERHerz nicht genügt, dann wissen Sie ja wo Sie uns finden….
Joan hört jetzt auf den Namen Jona und hat ihr Zuhause am 14.9.2017 erstmal in 73614 Schorndorf bezogen. Mach`s gut du hübsche Terrornudel. Ich fand dich von Anfang an spitze und ich bin mir sicher, dass du und dein Frauchen eine schöne Zeit miteinander haben werdet.