Emil fand sein Zuhause am 13.01.2015 (Happyend-Story)
Drei super tolle Welpen und nur einer fand sofort ein Zuhause!
Als wir Ende Oktober in unserem Partnertierheim der L.I.D.A. Olbia sind lernen wir einen Schäferhundwelpen kennen. Dieser wurde wenige Tage zuvor auf dem Zubringer zum Tierheim gefunden. Er wird Emiliano getauft. Wir nehmen den süßen Racker in die Vermittlung auf und hoffen schnell ein Zuhause zu finden. Nachmittags befinden sich meine Kolleginnen und ich in unter-schiedlichen Gehegen um neue Hunde in die Vermittlung aufzunehmen, sie kennenzulernen und zu beurteilen. Ich sitze am Ende des Tierheims in einem Gehege und beobachte das Rudel. Es ist ruhig geworden, die Hunde haben sich an meine Anwesenheit gewöhnt. Die Sonne leuchtet rot und ist am Horizont noch zu erkennen. Auf einmal beginnen die Hunde laut zu bellen, rennen aufgeregt am Ende des Zaunes hin- und her. Der Sichtschutz zur Straße ist nicht mehr dicht und ich stehe langsam auf und schaue auf die Straße. In ca. 100m Entfernung laufen zwei kleine Schäferhundwelpen. Sie möchten gerne in unsere Richtung, doch beim lauten Bellen von 700 Hunden, laufen sie verschreckt zurück und ich kann sie hinter der Kurve nicht mehr sehen.
Sofort laufe ich aus dem Gehege, rufe meinen Kolleginnen zu, dass sich zwei Welpen auf der Straße befinden und bin schon durch die Zwischentür raus und befinde mich auf der Straße. Eine Kollegin kommt hinzu. Wir können die Welpen nicht sehen, laufen ein Stück und dann gehen wir langsam um die Hunde nicht zu verschrecken. Als wir um die Kurve kommen, kommt uns ein Jeep entgegen gerast. Ich denke nur „Oh Gott, bitte lass ihn nicht die Welpen überfahren haben“. Ein paar Meter weiter können wir in die Kurve ein blicken und sehen zuerst nichts. Dann bewegt sich etwas und die beiden Welpen kauern an einem Bauzaun am Rande der Straße. Ganz langsam und freundlich in einer beschwichtigenden Haltung nähern wir uns. Meine Kollegin greift zu und hat den ersten Welpen auf dem Arm, der zweite erschreckt sich, hüpft ein Stück zurück. Ich bin ganz ruhig und gehe noch einen kleinen Schritt in geduckter Haltung auf ihn zu, greife und habe das Fellbündel auf meinem Arm. Verschreckt sind die Beiden und wir halten sie gut fest.
Unsere sardischen Kollegen kommen uns entgegen. Sie sagen uns sofort, dass es die Geschwister von Emiliano sind und sie sie am Vortag nicht fangen konnten. Wir schauen nach ob sich noch mehr Welpen auf dem Zubringer befinden, aber es bleibt bei diesen zwei hübschen Geschwistern. Es ist eine Hündin und ein Rüde, wir taufen sie Emil und Emilia.
Mit Bildern bestückt kommen wir zurück nach Deutschland. Die drei Welpen werden zur Vermittlung eingestellt. Sofort kommen Anfragen, wir können uns kaum retten, doch die richtigen Familien lassen auf sich warten!
Dann erhalte ich einen Anruf einer sehr netten und Schäferhunderfahrenen Familie. Leider hatten sie bei ihrem letzten Schäferhund aus dem Tierschutz sehr viel Pech und mussten ihn über die Regenbogenbrücke ziehen lassen. Alle Formalitäten werden eingeleitet und erfolgreich abgeschlossen. Der Flug wird auf den 13.01.2015 festgelegt. Seine Schwester Emilia wird mitreisen und eine Pflegestelle beziehen. Emiliano kommt 2 Wochen später auf einer Pflegestelle an. Emil ist der Einzige der direkt in sein Zuhause zieht und das freut mich sehr.
Am Flughafen sind alle ganz aufgeregt und als die Boxen endlich rauskommen, sitzen zwei neugierige und bildschöne Hunde vor dem Gitter und schauen uns neugierig an. Die Familie, als auch die Pflegestelle der Hündin, sind total entzückt und begeistert. So werden beide Hunde mit den Sicherheitsgeschirren ausgestattet und stehen bereits am Flughafen staunend in der Menschenmenge.
Nun geht es auf die große Reise. Ein wenig Traurigkeit macht sich breit, als jeder Welpe seinen Weg nimmt, aber auf beide Hunde wartet ihr größtes Abenteuer und sie werden kaum Zeit haben traurig zu sein.
Von Emil kommen von Anfang an nur positive Nachrichten. Emil ist stubenrein, meldet sich laut, wenn er raus muss. Die vorhandenen Hunde mag er gut leiden und auch sie nehmen ihn freundlich auf. Er ist genauso wie er sich dargestellt hat: neugierig, schmusig und absolut freundlich.
Emil hat seinen Platz gefunden und das Abenteuer „Hund“ aufgenommen. Wir freuen uns riesig und können gleichzeitig verkünden, dass auch bereits seine Schwester Emilia ein Endzuhause gefunden hat. Auch sie hat alle Menschen mit ihrer offenen und freundlichen Art begeistert.
Wir wünschen Emil ein tolles, tolles Hundeleben. Seine Vergangenheit kennt er nicht mehr, zu viel gab es in den letzten Wochen zu entdecken und wurde mit positiven Ereignissen versehen. Er hat großes Glück gehabt und seine Familie in 90449 Nürnberg total verzaubert.
Mach’s gut kleiner Plüschtiger und genieße das Leben!