An jenem Morgen wurde Miracolo zwischen Olbia und Ovilo gerettet. Sie rannte zwischen den vier Spuren der Autobahn mit einem Strick um den Hals herum. Ein Skelett, die Haut zerknittert, erschöpft, verzweifelt und orientierungslos, seit langer Zeit Hunger und Durst leidend, Miracolo befand sich in einem Zustand schlimmster Unterernährung und Dehydrierung, sie konnte sich von allein nicht mehr erheben.
Die kommenden Wochen und Monate wurde sie gepäppelt, das Wunder wurde wahr. Miracolo erholte sich so gut, dass sie in die Vermittlung aufgenommen werden konnte.
Sie ist eine gute Seele, aber das Vertrauen, menschliche Nähe zuzulassen, konnte sie im stressigen Rifugio unter hunderten von Hunden und immer fehlender Zeit der Helfer für einen einzelnen Hund nicht ertragen. Sie muss Schlimmstes erfahren haben.
Somit suchten wir die Nadel im Heuhaufen für Miracolo, eine Familie, die sich in Miracolo hineinfühlen kann, die die Zeit und Geduld aufbringt für die Maus, um sie an ein neues, besseres Leben heranzuführen, die den Sachverstand im Umgang mit Miracolo hat und die sonstigen Voraussetzungen mitbringt.
Wir haben diese Familie gefunden, sie hat sich bei uns gemeldet und sich auch nach intensivsten Gesprächen nicht wieder abgewendet. Nein, diese Familie möchte Miracolo helfen, ein glücklicher Hund zu werden.
Wir haben Miracolo am 30.12.2016 an ihre Familie übergeben dürfen und die Freude war riesig, auch das Gefühl, dass sie hier richtig gut aufgehoben ist.
Am 11.03.2021 hat ihre Familie sie schweren Herzens über die Regenbogenbrücke ziehen lassen müssen. Miracolo ist in den Armen ihres Frauchens eingeschlafen, ganz friedlich.
Frauchen schreibt:
„Als wir Miracolo vom Flughafen Stuttgart abholten, musste sie in der Transportbox bleiben, die wir zuhause öffneten und ihr alle Zeit ließen, da raus zu kommen. Das ging dann sehr flott und sie erkundete in ihrer gemütlichen Art erst einmal die Wohnung. Nach zwei Tagen durften wir sie auch streicheln. Körperkontakt mochte sie allerdings nicht so sehr. Sie war so ein lieber Hund, hat alle Menschen gemocht und wir vermissen sie so sehr und sind sehr traurig. Ich bin aber froh, dass ich sie bis zum Schluss begleiten durfte.“