Dorotea fand ihr Zuhause am 07.07.2014 (Happyend-Story)
Schon lange wartete Dorotea auf ein besseres Leben, niemand hatte sich je für die liebe Hündin interessiert, aber das Herz ihrer Familie schlug schon seit Längerem für Dorotea. Nur fehlte die Zeit für einen dritten Hund, der im Familienbetrieb schnell mitlaufen würde müssen. Als im Frühjahr die alte Hündin der Familie verstarb und Tamino, der Rüde, sehr trauerte, war schnell klar, dass eine neue Freundin für Tamino her musste. Ein Plätzchen war frei geworden und Dorotea schwirrte immer noch in den Köpfen der Familie herum. Als es soweit war und die Entscheidung anstand, hatte eine weitere alte Hündin, nämlich Rema, die Aufmerksamkeit der Familie auf sich gezogen. Dorotea oder Rema? Rema oder Dorotea? Es wurde mit jedem Tag schwieriger, ein ‘ja’ für die eine bedeutete ein ‘nein’ für die andere.
Als eine Kollegin mit ihrem Mann in dieser Zeit wieder nach Olbia ins Rifugio flog, bekam sie den Auftrag, beide Hündinnen zu besuchen und herauszufinden, wie sie auf Männer reagieren, wie schüchtern oder aufgeschlossen sie sind. Schließlich sollte die neue Hundedame in der Kundenbetreuung der Gärtnerei mitwirken und von daher beratschlagten wir alle, dass es sinnvoll wäre, die Hündin aufzunehmen, die sich etwas mutiger und aufgeschlossener im Verhalten zeigte. Das war Dorotea.
Du bist es, Teddymaus! Du! Du! Du!
Tamino, deinem vierbeinigen, neuen Kumpel, wurde extra nochmal ein neuer Haarschnitt verpasst, alle haben dich wochenlang erwartet und alles vorbereitet, sie werden dir die Sterne vom Himmel holen, die Welt zu Füßen legen und dir ein glückliches Hundeleben bieten. Lass dich knuddeln und verwöhnen und lebe dich gut ein, Dorotea!
Wir wünschen dir eine gute, gesunde und noch lange Zeit bei deiner tollen Familie, die mit dir den 4. alten Hund aus dem Rifugio in Olbia aufnimmt!
Willkommen im Glück, Dorotea!
Dorotea zog am 7.7. aus ihrem Gehege im Rifugio aus und fand sich noch am selben Tag in einer neuen Welt wieder, bei einer wundervollen Familie in 96052 Bamberg.
Und plötzlich war alles anders, aber für Dorotea null problemo, für sie war vom ersten Moment an alles toll und so benahm sich unsere alte Dame dann auch! Ein herzerfrischendes Telefonat war das mit Doroteas Frauchen, keine 24 Stunden nach Dorotoeas Ankunft. Man kann nur staunen und schmunzeln, lachen und sich wundern, diese Hündin bricht alle Rekorde, wollten wir eine Statistik aufstellen, wie schnell sich ein Hund, der jahrelang im Rifugio verbracht hat, in einem neuen Leben zurechtfinden kann.
Eine überaus freundliche Dorotea, nun Dori, stieg also am 7.7. am Münchner Flughafen aus ihrer Transportbox und begrüßte glücklich und zutraulich alle Anwesenden, als hätte sie eine Pauschalreise gebucht, bei der man am Flughafen auf die Menschen mit den hochgehaltenen Schildern zugehen muss, die einen in das Feriendomizil kutschieren. Und um mal alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, schleuderte Dori den ihr vorgesetzten Wassernapf nach dem ersten Trinken über den Terminalfußboden und sorgte damit für Spaß und Putzarbeit:-)
Am späten Nachmittag lernt Dori ihre komplette Familie kennen (nachdem die Autofahrt nach Hause natürlich völlig selbstverständlich verlief) und zeigt sich auch hier wieder absolut kontaktfreudig. Selbst die Samtpfote wird neugierig und liebevoll beschnuppert. Ein bereitgestellter Wassernapf wird erneut dankbar angesteuert und nachdem Dori den zweiten Durst gelöscht hat, schleudert sie wieder kurzerhand den ganzen Napf durch die Gegend (Wasser muss man ja nicht nur trinken). Dori ist nun einigermaßen erfrischt und noch lange nicht erledigt von der Reise. So ist sie an diesem ersten Tag noch überall dabei und geht offen auf alles zu. Sie baut sich abends das Hundekissen zurecht, wie man sich bettet, so ruht man (Ende der Holzpalettenächte), buena notte, denkt sie sich, und schläft ohne Muks durch bis zum Morgen.
Am nächsten Tag erkundet sie neugierig die Gärtnerei und verhält sich dabei doch recht vornehm, indem sie die Wege benutzt und achtet, nicht über Blumen und Gemüse zu stapfen. Fein! Auch fein, dass Dori sofort verinnerlicht, dass man Geschäfte draußen erledigt, stubenrein vom ersten Tag an ist sie. Sie begrüßt die ersten Gärtnereikunden freundlich und liebt es, mittendrin zu sein: happy dog! Ab und zu überkommt es sie jedoch, die Seite der übergeschnappten Dori zeigt sich: So muss die Vogeltränke in der Gärtnerei an diesem Tag dasselbe Schicksal erleiden wie tags zuvor die Wassernäpfe. Na gut, verrückte Nudel, das lassen wir nochmal durchgehen!:-) Dori fegt also durch ihr neues Leben und hat so ihre Ideen, wie die Dinge zu laufen haben. Die Decken werden zerwuselt und neu dekoriert, sehr zum Missfallen von Tamino, der die vergangenen 22 Monate seine gemächliche Ordnung hatte und nun mächtig aus seinem gemütlichen Trott gebracht wird. Aber als gesetzter Herr denkt man sich seinen Teil, schaut großzügig darüber weg und freut sich insgeheim, wieder eine nette Dame an der Seite zu haben, die neuen Wind bringt. Tamino und Dori, die zwei haben erste zaghafte Bande geknüpft.
Und weil es so amüsant ist, kommt hier direkt die nächste Geschichte: Tag 3 in Doroteas neuem, selbstverständlichen, wunderbaren Leben:
“Liebe Birgit,
gestern nach dem Fußball hätte ich auch keine Mail mehr zustande gebracht.Dorotea hat das Geschrei locker genommen, sie hat sogar mal zum Bildschirm geschaut, was da los ist.Unsere Nachbarn mit Hündchen “Herr Schröder” waren auch da.Der Kleine war von der schönen Blondine aus Italien völlig weg und flirtete mit ihr. Sie ist aber auch umwerfend, sie hat mit nichts Probleme. Als würde sie schon immer so leben. Dumm ist sie auch nicht! Den Wassernapf in unserer Wohnküche hat sie stehen lassen, nachdem ich mein Stimme leicht erhoben und NEIN gebrüllt hab. Sie hat sich einfach auf ihr Plätzchen gelegt und OK gesagt.Sie will schon sehr gefallen.Im Hof steht jetzt ein 10l Eimer.
Einmal trinken und der halbe Eimer ist leer, zuerst trinkt sie, dannn taucht sie ihren Kopf bis zu den Ohren ins Wasser, dann kommt eine rituelle Fußwaschung.Unsere Wasserrechnung wird sich etwas erhöhen.Tamino braucht sein eigenes Näpfchen, sein Wasser muß immer frisch sein.Hoffentlich hatten die armen Hunde im Gehege immer noch genug Wasser bei ihrer Panscherei. Sie braucht ein Planschbecken.
Schön, dass dir die Bilder gefallen.Wie sie völlig entspannt mit Julia und Tamino bei Gaby vor dem Auto steht, als wäre sie auf einem Spaziergang, finde ich auch berührend, so vertrauensvoll auf ein besseres Leben. Gemüse ernten ist vorerst nicht ihr Ding. Gießen braucht sie momentan auch nicht, sie liegt richtig gern in der Wohnung rum.
Ich freu mich, dass die Streunerherzen die Bilder auch gesehen habe, ihr leistet so viel, danke dafür.
Liebe Grüße Anne und Rudel.”
Wir freuen uns auf weitere, wunderbare Geschichten von Euch, mit Euch!
Für Rema wünschen wir uns schon bald auch so ein großes Glück!