Patatone fand sein Zuhause am 07.04.2018 (Happyend-Story)
Es war einmal ein Tausend Volt Hund…
Dieser Hund ist Patatone. Ein junger, schwarzer Rüde, der zusammen mit seinen Geschwistern als winziger Welpe in unser Partnertierheim in Olbia gebracht wurde. Die fünf Geschwister waren noch so klein, dass sie alleine nicht überlebt hätten. Zum Tode verurteilt hatte man sie einfach auf der Straße ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Zu diesem Zeitpunkt war eine Hündin in der L.I.D.A., die man zuvor völlig dehydriert und mit hohem Fieber im Straßengraben gefunden hatte. Sie musste Welpen gehabt haben und obwohl die Helfer verzweifelt das gesamte Umfeld des Fundortes absuchten, fanden sie keinen einzigen Welpen. Die Hündin nahm glücklicherweise Patatone und seine Geschwister an, säugte sie und zog sie liebevoll auf. Alle fünf Hundekinder überlebten und durften nach und nach in ein Zuhause nach Deutschland reisen – nur Patatone nicht. Er blieb als letzter der Rasselbande übrig und bei jedem unserer Besuche begrüßte er uns überschwänglich, sprang vergnügt an uns hoch und schien in diesen wenigen Minuten rundum glücklich zu sein. Er war jedes Mal außer Rand und Band, wenn er ein paar Streicheleinheiten ergattern konnte und gab die Hoffnung nie auf.
Nach drei Jahren war es dann endlich soweit! Patatone sollte endlich seine Chance bekommen und durfte am 20.09.2017 auf seine Pflegestelle reisen. Am Flughafen angekommen stand er wild wedelnd in seiner Box und schien es kaum erwarten zu können, in sein neues Leben zu springen. Wir öffneten die Tür der Box und wurden erst mal kräftig abgeschlabbert – da war er, der Gute-Laune-Hund, der uns schon immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte.
Seine Pflegefamilie berichtete zu Beginn von einem Tausend Volt Hund, der immer in Aktion war und der die Sinnhaftigkeit der Redewendung „über Tisch und Bänke gehen“ täglich demonstrierte. Aber Patatone war auch eine Schmusebacke, der es sehr genoss, sich am Abend bei seinem Pflegefrauchen einzukuscheln. Er liebte sein neues Leben und nach ein paar Wochen hatte er wohl realisiert, dass er nie wieder eingesperrt sein wird. Er wurde ruhiger, gehorchte, lernte gerne und verbreitete stets gute Laune.
Es sollte noch ein Weilchen dauern, aber dann kam die passende Anfrage für den kleinen Herzensbrecher. Eine nette Familie, die einen treuen, kinderlieben Begleiter suchte, hatte sich in Patatone verguckt und wollte ihn gerne kennenlernen.
Patatone, du hast dir deine Lebensfreude selbst in den Jahren des Eingesperrtseins nie nehmen lassen. Ich bin unglaublich froh, dass du nun ein so schönes Zuhause gefunden hast und deine Menschen glücklich mit dir sind. Jetzt kannst du dein Leben für immer in vollen Zügen genießen.
Patatone hört nun auf den Namen Toni und bereichert den Alltag seiner Familie seit dem 07.04.2018 in 53721 Siegburg.
Lesen Sie hier, was Toni über sein neues Leben berichtet:
“Nun bin ich angekommen… Mein Name ist Toni. Da bin ich ziemlich sicher, denn so ruft mich meine neue Familie und weil ich weiß, dass dann immer etwas Schönes folgt, renne ich zu ihnen.
Der kleine blonde Junge hört ganz gut auf mich. Wenn ich ihn nur lange genug beim Abendbrot anstarre, lässt er heimlich was für mich fallen und abends, wenn er ins Bett gebracht wird, liege ich neben ihm und wir lauschen der Geschichte, die die große Frau dann vorliest. Aber wehe, sie verlässt den Raum, dann muss ich hinterher. Denn dann heißt es für mich kuscheln im großen Sitzsack. Da liegen wir zwei dann den restlichen Abend, bis ich eingeschlafen bin. Der große Mann – der, der mittags immer kocht und wegen dem ich in der Küche immer den Boden absuchen muss, liegt dann auf dem Sofa. Das sind die ruhigen Stunden in meinem neuen Zuhause.
Tagsüber geht’s hier etwas chaotischer zu. Ich lerne viele bunte Menschen kennen, weil meine neue Mama eine Malerin ist. Ich bin überall dabei und mal unter uns – das ist auch kein Wunder, denn ich bin ein ziemlich feiner Kerl! Dieses Klick-Ding, was Mama jetzt immer dabei hat, ist auch nicht schlecht. Ein Kommando – ein Leckerchen. Am liebsten bin ich aber hier zu Hause, jage die Vögel durch den Garten, stupse den blauen Ball vor mir her, der wie aus Zauberhand Leckereien verliert und lungere auf einem der Felle herum, von denen aus ich alles im Blick habe
Wir vier haben hier alles ziemlich gut im Griff!”