Natalino Nero fand sein Zuhause am 02.07.2015 (Happyend-Story)
Natalino Nero
Natalino Nero ist ein Hund, den man eigentlich nicht sah. Sobald Menschen in die Nähe des Geheges kamen oder es betraten, war er verschwunden. Zusammengekauert in einer Box in der hintersten Ecke.
Es war eigentlich Zufall, dass wir ihn überhaupt zu sehen bekamen, denn eigentlich war es nur ein Schatten, den wir sahen. Als wir dann das Gehege betraten fanden wir den Schatten eingekauert in der Hütte. Voller Panik blickte er uns an und wir setzen uns neben die Box. Er blieb zwar weiterhin in der Box, aber er entspannte sich immer mehr.
Viel zu zart und viel zu sensibel für den harten Tierheimalltag, er konnte den wilden dominanten Hunden nichts entgegensetzen. Als wir zum Ausgang gingen, streckte er vorsichtig seinen Kopf aus der Hütte. Er nutzte seine Chance, da die anderen Hunde mit uns beschäftigt waren und sprang schnell aus der Box, um hastig ein paar Futterbrocken vom Boden zu sammeln. Eventuell seine einzige Möglichkeit an diesem Tag, an Futter zu gelangen. Denn nachdem die Hunde merkten, dass er außerhalb der Hütte war, stürzen sie sich auf ihn.
Das ist Vergangenheit, denn Natalino Nero konnte Anfang Juli in sein Zuhause reisen. Lange haben wir alle auf diesen Tag hingefiebert – ganz besonders natürlich seine Familie.
Hallo Frau Wilhelm,
Sie haben Recht wir können eine Happy End Geschichte schreiben. Hier unser Beitrag:
Wenn mir vor 4 Wochen jemand gesagt hätte, dass Natalino in aufrechter Körperhaltung mit gespitzten Ohren und erhobener Rute spazieren geht, hätte ich das für ein Märchen gehalten. Aber man sagt ja auch, manchmal werden Märchen wahr und so ist es in diesem Fall. Aber nochmal zurück zum Anfang. Als ich ihn in Olbia, von Frau Prunto in der Box gebracht, das erste Mal sah, war er ein zitterndes hechelndes Häufchen Hund. Zu hause angekommen verkroch er sich in eine Ecke. Wenn wir auf ihn zugingen begann er zu zittern. Freiwillig rausgehen war nicht drin, wir haben ihn raus getragen und dann gezogen. Dass man draußen die Geschäfte macht, hat er nach einem Ausrutscher am ersten Tag, gleich gewusst. Ganz allmählich hat er wohl dann doch Gefallen draußen gefunden. Einwandfrei hat er das Gehen an der Leine angenommen und sich an uns orientiert. Mittlerweile geht er so gern nach draußen, dass er kurz vorm Gehen seine Ängste vergisst und wedelt und gestikuliert. Super ist auch, dass er gern Auto fährt, ist ja auch wie eine große Hütte. Wir hatten damit gerechnet, dass er als “Mobbinghund” Angst vor anderen Hunden hat, das konnten wir noch nicht feststellen, bei jedem Hund, der uns entgegenkommt fängt er an zu Winseln und will dahin. Wir glauben, wenn er nach und nach seine Ängste verliert, wird da ein sehr munteres und agiles Kerlchen zum Vorschein kommen. Die größten “Baustellen”, sind noch seine Berührungsängste. Er schafft es noch nicht von sich aus auf uns zuzukommen. Man merkt, er will, aber es geht noch nicht. Sobald wir aber die Leine anlegen, kommt er problemlos aus seinem Bettchen. Und das mit dem Fressen wird auch immer besser, nachdem er sich anfangs nicht traute aus seinem Napf zu fressen und nur aus der Hand nahm, versteht er wohl jetzt, dass ein voller Napf für ihn ist, und er das auch nehmen darf, wenngleich er beim Fressen nicht entspannt, sondern ängstlich ist. Es macht uns Spaß und berührt uns diese Entwicklung zu erleben. Immerhin&xnbsp;sind 7 Jahre Tierheim kein Spaziergang und die Seele hat wohl sehr gelitten, umso schöner ist es, sehen zu können, wie aus einer Erstarrung, Lebendigkeit wird.
Er hat es angenommen das neue Leben und wir sind sicher, dass wir noch viele Jahre Spaß mit ihm haben werden. Danke Frau Wilhelm, dass sie den kleinen schwarzen Schatten, der im Gehege vorbeihuschte, nicht übersehen haben.
Familie Thiele mit Waikiki
Der kleine, schwarze Schatten ist angekommen und Tag für Tag meistert er sein neues Leben und fängt sogar schon an, es zu genießen. Seine Feundin Waikiki, die auch aus der LIDA in Olbia stammt, nimmt ihn an die Pfote.
Natalino hat sein Plätzchen am 02.07.2015 in 09337 Hohenstein-Er bezogen und gibt es nicht mehr her! Mach’s gut mein kleiner Mann – endlich darfst du LEBEN!