Dali fand sein Zuhause am 02.04.2017 (Happyend-Story)
Dali – Ein sanfter Riese im Glück
Dali lernte ich im Sommer 2016 bei meinem Besuch in der L.I.D.A. in Olbia kennen. Damals saß er in einem kleinen Käfig in der Quarantänestation und es war nicht sicher, ob er überleben würden, denn er und seine beiden Geschwister wurden völlig dehydriert aufgefunden. Dennoch machte ich ein paar Fotos von Dali in seinem kleinen Käfig und versprach ihm, dass, wenn er es schaffen würde, ihn und seine Geschwister in die Vermittlung aufzunehmen.
Wieder in Deutschland angekommen, wartete ich jeden Tag auf eine positive Nachricht von Dali und ich war überglücklich, als ich erfuhr, dass er und seine Geschwister über den Berg waren und bereits in ein Junghundegehege umziehen durften. Zudem hatte Dalis Bruder bereits ein neues Zuhause auf Sardinien gefunden. Blieben also noch Dali und seine Schwester Frida.
Am 17.02.2017 meldete sich dann eine sechsköpfige Familie bei mir, deren Familienhund leider verstorben war. Sie waren auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied. Ein sportlicher, großer, verträglicher Rüde sollte es sein. Drei Rüden von unserer Vermittlungsseite waren ihnen besonders aufgefallen und hatten sie begeistert. Dali war auch unter den drei Kandidaten. Im Laufe der Vermittlung schied ein Rüde bereits aus, blieben also noch Dali und ein weiterer Rüde. Die Familie wollte sich nochmal zusammensetzen und beratschlagen, welcher der beiden Hunde nun bei ihnen einziehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht gedacht, dass sie sich für Dali entscheiden würden – doch ich wurde eines Besseren belehrt. Dali sollte es sein! Wir suchten einen geeigneten Flugtermin für Dali, der seine Schwester gleich mit nach Deutschland nahm und sich mit ihr die Flugbox teilte. Die Schwester bezog hier in Deutschland ein Pflegekörbchen, Dali hingegen wurde erwartungsvoll am Flughafen von seiner neuen Familie in Empfang genommen.
Doch aller Anfang ist schwer. Das dachte sich wohl auch Dali, als er völlig ängstlich und gestresst in Deutschland ankam. Aufgrund seines Verhaltens beschloss meine Kollegin, die die Flughafenübergabe machte, Dali in sein neues Zuhause zu begleiten und der Familie einige Tipps zu geben, wie sie Dali die Eingewöhnungszeit erleichtern könnten. Als ich mich nach ein paar Tagen bei der Familie meldete, war ich sehr erleichtert über die positive Rückmeldung. Dali hatte sich von der stressigen Reise erholt und sich gut eingelebt.
Nach einiger Zeit bekam ich dann noch einen Bericht von Dali per Mail mit aktuellen Bildern von ihm. Der Bericht und die Bilder aus seinem neuen Zuhause sprechen für sich. Ein Traumhund hat sein Traumzuhause gefunden. Lesen Sie hier die Zeilen seiner neuen Familie:
Dali heißt jetzt Corado und er ist ein wunderbarer Hund. Wir haben ihn alle ins Herz geschlossen. Nachdem er sich anfangs sehr ängstlich gezeigt hat, ist er mittlerweile sehr gut angekommen. Fremden Personen gegenüber ist er nach wie vor sehr zurückhaltend, lässt sich nicht anfassen und weicht aus. Sitzen sie dann allerdings am Tisch, kommt er neugierig an, beschnuppert die Hände und die Hosen und lässt sich schließlich auch ein bisschen am Kopf kraulen. Mein Mann darf ihn jetzt auch überall anfassen, kommt er allerdings frontal auf ihn zu, läuft er weg. Eine sehr gute Bindung hat er zu meiner zweitältesten Tochter Deborah ( 18 Jahre) und mir aufgebaut. Wir arbeiten auch mit ihm. Er beherrscht die Grundkommandos gut, läuft wunderbar an der Leine und hat schon einige Regeln gelernt. Er weiß, dass er den Stallbereich nicht betreten darf, wenn wir bei den Pferden sind, er wartet im Kofferraum, bis er das Signal zum Aussteigen bekommt und er legt sich auf seinen Platz, wenn wir essen. Das hält er nicht immer durch und nach der Mahlzeit merke ich oft, dass er neben meinem Stuhl liegt. Corado ist eine richtige Schmusebacke. Ich muss ihn nur anschauen, dann schmeißt er sich auf seinen Rücken und wartet auf Streicheleinheiten. Er küsst und schmust und schleckt und drückt sich an uns. Mit der Katze versteht er sich gut. Wir haben ein Sofa, auf dem er schlafen darf, da liegen sie manchmal gemeinsam drauf. Die anderen Sofas sind tabu, was er problemlos akzeptiert. Mittlerweile hat er schon eine indische Austauschschülerin überstanden, die 14 Tage bei uns gewohnt hat, viele Übernachtungen von Freunden unserer Kinder, Geburtstagsfeste, Bibelkreise und einen Urlaubsaufenthalt von Molly, der Hündin meines Bruders. Bei allem hat er sich anpassungsfähig gezeigt, war zurückhaltend, aber freundlich. Natürlich hat er meine Nähe gesucht, was er eigentlich immer tut. Die Hündin meines Bruders ist genauso alt wie Corado und hat ihm ein bisschen Junghundeverhalten beigebracht. Bisher hat er alle Bälle links liegen lassen, jetzt sieht man ihn doch mal mit einem Ball durch den Garten laufen. Die beiden haben sich sehr gut verstanden. Als die Hündin wieder zuhause war, hat sie drei Tage nicht gefressen, obwohl sie ein gefräßiger Labrador ist. Corado hat seinen Kummer nicht so deutlich gezeigt. War vielleicht ein bisschen ruhiger als sonst. Freilaufend ist er noch nicht so gut zu kontrollieren. Er ist oft abgelenkt und ignoriert es auch manchmal, wenn ich ihn abrufe. Im Moment habe ich ihn wieder an der Schleppleine und wir trainieren. In der Hundeschule verbessert er sich stetig. Er wird immer aufmerksamer, lässt sich nicht mehr so leicht ablenken. Beim Spielen ist er eher zurückhaltend und vorsichtig, kommt immer wieder zu mir und drückt sich an meine Beine. Ich bin seine feste Burg. Er möchte am liebsten immer bei mir sein und es fällt mir schwer, ihn zu verlassen, obwohl fast immer jemand zuhause ist. Im Haus verfolgt er mich auf Schritt und Tritt und im Garten mag er auch nicht alleine sein. Manchmal schlägt die Anhänglichkeit auch in Kontrollverhalten um und er versucht,, mich festzuhalten, was ich unterbinde. Es wäre gut, wenn er noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen aufbauen könnte. Ich habe angefangen, kurze Strecken mit ihm zu joggen und er passt sich im Tempo sehr gut an und läuft freudig mit. Er ist ein wunderschöner Hund, der oft bewundert wird. Die Leute fragen regelmäßig nach der Rasse. Er bewegt sich sehr elegant und geschmeidig, hat jetzt auch eine gute Muskulatur aufgebaut. Er war befallen von Giardien, was behandelt wurde. Wir werden den Kot nochmal untersuchen lassen. Wie Sie vielleicht wissen, hat sich herausgestellt, dass Corado nicht kastriert ist. Das hatte ich bereits mit Frau Richter besprochen und alles ist geklärt. Wir haben ihn bis jetzt nicht kastrieren lassen, wollen noch ein bisschen abwarten und im Herbst entscheiden. Wir sind auf jeden Fall sehr glücklich darüber, dass Corado bei uns ist.
Der sanfte Riese hat am 02.04.2017 sein neues Zuhause in 77948 Friesenheim gefunden.