Rückblick 2015

Unser Verein STREUNERHerzen feiert dieses Jahr seinen 10. Geburtstag (lies hier unseren Beitrag dazu).

Zur Feier dieses Jubiläums möchten wir euch an Rückblicken aus den vergangenen Jahren teilhaben lassen.

Lasst euch überraschen und begleitet uns auf diese emotionale Reise, die “STREUNERHerzen” in all ihren Facetten zeigt und unsere Vision von Tierschutz und Prävention widerspiegelt.

Rückblick 2015

Im Jahr 2015 starteten wir die Kooperation mit dem Canile in Tortoli. Doch wie kam es dazu? Sandro, der damals das Canile leitete, hatte die kleine Ivetta auf Facebook gepostet. Sie war in einem schrecklichen Zustand, hatte kaum Fell und wog nur 2,5 kg. Eine Mitarbeiterin von STREUNERHerzen, die auf Sardinien lebt, sah den Post und schickte ihn an den Vorstand. Bei der nächsten Gelegenheit fuhr unsere Mitarbeiterin Iris nach Tortoli, um sich Ivetta anzusehen. Dabei lernte sie Sandro, das Canile und die Tiere kennen. Sie erkannte, dass hier dringend Hilfe benötigt wird. Der Vorstand von STREUNERHerzen setzte sich zusammen und man entschied, das Canile in Tortoli zu unterstützen. Bis auf eine kleine Unterbrechung sind wir hier bis heute erfolgreich tätig.

Übrigens: Ivetta wurde von Iris adoptiert. Aus ihr wurde eine wunderschöne Hündin mit langem, seidigem Fell und einem Gewicht von 6,5 kg. Und entgegen aller tierärztlichen Meinungen lebte Ivi, wie sie liebevoll von ihrer Familie genannt wurde, über 5 Jahre in ihrem Zuhause in Deutschland.

Die ersten Hunde, die dann das Canile Tortoli verlassen konnten, waren Otrip, ein Settermix mit verkürztem Hinterbein, sowie Ofelia und Odero, ein Geschwisterpaar, das bisher zusammen durchs Leben gegangen war. Sie hatten das unvorstellbare Glück, zusammen in ein Endzuhause ziehen zu können.

Dann gab es die Uroma Daria, geboren im Juli 1999, die am 10.10.2015 mit dem Flugzeug ins Glück flog. Die Familie war total begeistert von ihrem sanften Wesen und ihrer Dankbarkeit. Daria saugte ihr neugewonnenes Leben förmlich auf: Abends am warmen Kamin liegen, ein weiches Kissen, viele Streichelhände und nachdem sie auch noch von ihren entzündeten Zähnen befreit wurde, konnte sie schmerzfrei auch ein Stück Weihnachtsgans probieren und konnte zum ersten Mal Schnee unter den Pfoten spüren. Als sie immer schwächer wurde, entschied die Familie, sie am 17.3.2016 gehen zu lassen. Ihr kleiner Körper konnte nicht mehr. Trotz des harten Lebens im Canile und trotz Leishmaniose wurde die liebe Omi Daria über 16 Jahre alt.

Unvergessen ist die Geschichte von Bubba Joe, der am 19.6.2014 nach Deutschland auf eine Pflegestelle nach Darmstadt reisen konnte. Aufgrund einer Unachtsamkeit konnte er noch am gleichen Abend durch den Garten flüchten und er verschwand in den Felder und wurde nicht mehr gesehen. Wir gingen davon aus, dass er tot war. Eine Kollegin stieß dann fünf Monate später auf einen Zeitungsbericht mit dem Titel: „Der Geisterhund von Bad Hersfeld wurde gesichert“. Tatsächlich war es unser Bubba Joe, der in der Nähe von Bad Hersfeld herumstromerte, ca. 170 km von Darmstadt entfernt. Er war sogar angefahren worden und in einem schlechten Zustand. Engagierte Tierschützer vor Ort fingen ihn mit einer Lebendfalle und brachten ihn zu einer Pflegestelle von Retriever Soko e.V.

Da wir auch eine erfahrene Pflegestelle frei hatten, sollte Bubba Joe dorthin ziehen. Doch bei der Übergabe schaffte es der kleine Kerl wieder zu entwischen. Wir trauten unseren Ohren nicht. Er wurde im Dezember 2014 über 300 km vom Fluchtort entfernt, nahe Hamburg gesichtet und wir entschlossen uns, nachdem wir ihn an eine Futterstelle gewöhnt hatten, ihn mit Hilfe einer Distanznarkose zu sichern. Wir sahen keine andere Möglichkeit bei diesem ängstlichen Hund. Und tatsächlich konnte ein Fachmann ihn sichern. Wir brachten ihn zu unserer Pflegestelle und wieder überraschte Bubba Joe alle. Vom ersten Moment an war er entspannt und man spürte seine Dankbarkeit und Liebe. Er verstand sich mit den vorhandenen Hunden und Katzen und es war, als wäre er schon immer dort gewesen.

Am 15.10.2015 entschied die Pflegestelle, Bubba Joe zu adoptieren. Endlich war der Ausreißer am Ziel – auf Umwegen hatte er SEINE Familie gefunden.