Wenn ich an Ardito und seine Geschichte denke, laufen mir sofort Tränen übers Gesicht, denn es ist so schauerlich und ungerecht, was diesem Hund gerade widerfährt.
Ardito kommt von Sardinien. Dort lebte er bei einem Jäger. Ob er es dort gut hatte oder nur in einem Zwinger gehalten wurde oder ob er auch direkten Familienanschluß hatte, das wissen wir leider nicht. Im Normalfall haben die Jagdhunde auf Sardinien jedenfalls ein richtig mieses Leben.
Ardito hat einen Tumor an der linken Vorderpfote. Der Jäger hatte ihn damit auch einem Tierarzt vorgestellt und Ardito wurde sogar operiert. Das Ergebnis der Untersuchung ist niederschmetternd: Es handelt sich um einen sehr aggressiven, bösartigen Tumor, ein Karzinom. Und schon nach kurzer Zeit wucherte dieser auch wieder an Arditos Pfote.
Erneut ging der Jäger mit ihm zum Tierarzt, welcher ihm riet, das Bein amputieren zu lassen. Woraufhin der Jäger ihm dann klarmachte, dass ihm nur ein gesunder Hund zur Jagd nutze und dass er Ardito mit „nur“ drei Beinen im Prinzip auch gleich erschiessen könne. Er gab ihm eine Woche Zeit, dann würde er ihn holen.
Durch unseren Veterinär auf Sardinien erfuhren wir von Arditos Geschichte und versprachen, dass Ardito mit dem nächsten Transport reisen dürfe. Ardito wurde sofort auf die Ausreise mit allen Papieren und Impfungen vorbereitet.
Eine Pflegestelle war schnell gefunden. Doch was dann folgte, ist eine Aneinanderreihung von Übergaben, Übergaben, Übergaben. Innerhalb weniger Stunden war er auf zwei Pflegestellen gelandet und nur kurze Zeit später wieder abgegeben. Warum musste er zwei Pflegestellen so schnell wieder verlassen? Er ist nicht gut Katzenkompatibel und war so überdreht nach der Ankunft, dass er die alten Hunde der Pflegestelle zu sehr bedrängte. Nicht aus einer negativen Idee heraus, sondern weil er sich freute, so nah mit dem Mensch und Hund auf einem Fleck zu sein. Für viele Hunde sind die ersten zwei Tage beschwerlich, da sie nie in einem Haus gewohnt haben und mit der Situation nicht umgehen können. Daher sind sie oft überdreht und finden keine Ruhe. Auf der zweiten Pflegestelle angekommen, bot sich das gleiche Bild und so musste Aditon wieder umziehen, diesmal in eine Hundetagesstätte, weil wir so schnell keine gute und sichere Alternative gefunden haben. Ardito muss zur Ruhe kommen und ankommen dürfen, das ist für ihn das wichtigste zur Zeit.
Eigentlich war unser Wunsch für ihn für Weihnachten, dass er in der Obhut seiner Pflegefamilie erstmal ankommen darf, zur Ruhe kommt, dort erfahren darf, was es bedeutet, eine Familie zu haben, gekuschelt und geliebt zu werden, regelmäßig Futter zu bekommen und und und… Doch davon sind wir weit entfernt. Nun, es gibt einen entscheidenden Unterschied: Er ist hier auf jeden Fall in Sicherheit, er wird nicht erschossen, und die ärztliche Versorgung wird auch besser sein als auf Sardinien.
Ardito ist mit seinen fünf Jahren aus dem Gröbsten raus, er ist im besten Alter, er hat sich so gefreut, als er aus seiner Transportbox raus konnte, er war überschwänglich und freundlich zu jedem. Ardito ist total menschenbezogen und auch mit anderen Hunden sehr sozial.
Hatten wir diesen Verlauf für dich so vorgesehen, hübscher Ardito? Nein, ganz bestimmt nicht.
Ardito wird diese Woche unserer Tierklinik vorgestellt. Seine Pfote muss dringend behandelt werden. Wir werden mit den Tierärzten dort das Prozedere für die anstehende OP/Beinamputation besprechen. Diese wird dann vermutlich Anfang/Mitte Januar stattfinden. Die Kosten für die Erstuntersuchung inkl. Blutbild, Röntgen und die anstehende OP wird ca. 1.000 Euro betragen. Hinzu kommen die Kosten für die HUTA, diese werden wöchentlich mit ca. 200 Euro zu Buche schlagen.
Nach der OP ist Muskelaufbau angesagt. Ein guter Heilungsprozess ist aber nur in einem sicheren Zuhause/Pflegestelle gewährleistet. Doch im Moment sieht es so aus, dass Ardito nach seiner OP im sterilen Zimmer unserer HUTA aufwachen und dort sein Dasein fristen wird. Kann es noch schlimmer für ihn kommen?
Zusammengefasst suchen wir nun zwei Dinge:
Mit oberster Priorität eine Pflegestelle oder Endstelle, die Adito ein Familienleben ermöglicht. Als Jagdhund wird er, nach seiner Eingewöhnung, ein toller Hund im Haus sein. Sie sind sehr sensibel und ruhig. Draußen dafür wird er sie fordern und wünscht sich gefördert zu werden. Natürlich gilt es zuerst seine Operation zu begleiten oder ihn direkt danach aufzunehmen. Die Nachsorge wird nicht groß aufwendig sein, da normalerweise nach einer Amputation nur die Wundversorgung erfolgt und bereits 10 Tage nach der OP die Fäden gezogen werden. Dann gilt es langsam mit den Spaziergängen zu beginnen und den Muskelaufbau der anderen Beine zu fördern. Hier gelangen Sie auf Arditos Vermittlungsseite.
Mit zweiter Priorität, die natürlich für uns als Verein ebenso wichtig ist, ist die finanzielle Seite. Wir haben uns direkt für die Rettung von Ardito ausgesprochen, obwohl noch kein Cent für seine Operation und Therapie in den Kassen der STREUNERHerzen ist. Dafür müssen wir jetzt aufrufen und bitten diejenigen, denen es möglich ist, uns finanziell zu unterstützen mit den Behandlungs- und Unterbringungskosten.
Deinen Weihnachtswunsch, Ardito, kann ich dir nicht erfüllen, aber vielleicht wird ja daraus ein Neujahrsgeschenk. Vielleicht hat da draußen jemand einen Platz für dich frei und meldet sich bei mir.
Wenn Sie sich an den hohen Kosten beteiligen möchten, dann senden Sie Ihre Spende mit dem Betreff "Arditos zweite Chance" auf unser Spendenkonto oder per Paypal. Wir werden nach Arditos OP weiter berichten.
heute hatten wir unseren Vor-OP-Besprechnungstermin.
Bevor wir uns aber auf den Weg zum Tierarzt machten, haben wir Ardito aus der Hundetagesstätte geholt, um mit ihm eine große Runde zu gehen. Alle seine Sinne waren bei unseren Spaziergang absolut auf ON Modus und es entging ihm rein gar nichts. Entgegenkommende Hunde wie Menschen wurden allesamt freundlich begrüßt. Das Gehen an der Leine ist ihm wohl nicht bekannt, aber er zieht auch nicht übermässig daran, sondern lässt sich gut korrigieren - eine Charaktereigentschaft der Spinone.
Dann beim Tierarzt: das Wartezimmer war rappelvoll mit überwiegend großen Rüden. Aber auch Kleintiere wie Katzen, Hasen und Meerschweinchen waren da. Für Ardito war das alles kein Problem. Mit einem jungen Malinois Rüden hätte er gerne im Wartezimmer rumgetobt und auch bei der Untersuchung war Ardito einfach nur megatoll. Die Tierärztin nahm ihm Blut ab und punktierte den Tumor, Ardito zuckte noch nicht mal mit der Wimper, sondern genoss unsere Streicheleinheiten. Die Arzthelfering berichtete vom Röntgen und dass Ardito hier ganz still liegen blieb und alles in Ruhe gemacht werden konnte. Alle waren begeistert von diesem souveränen und freundlichen Rüden.
Die Blutwerte von Ardito sind soweit in Ordnung, sodass einer OP nichts im Wege steht. Diese ist für den 10.01.2019 angesetzt.
Heute haben wir Ardito aus der Tierklinik abgeholt. Sowohl die Tierärzte als auch alle Helfer waren restlos begeistert von diesem tollen Hund.
Ardito nimmt alles mit einer stoischen Ruhe hin, er ist einfach ganz unglaublich. Jede Behandlung, jeder Piekser, egal was es ist, Ardito würde nie knurren oder schnappen.
Die ersten Spaziergänge meistert er prima und das Zusammenspiel mit seinen 3 Beinen klappt auch hervorragend. Die OP ist gut und ohne Zwischenfälle verlaufen. Das Bein wurde komplett abgenommen und wir hoffen, dass damit der Tumor ein für allemal der Vergangenheit angehört.
Das Ergebnis des ersten Mittelmeerchecks ist auch schon da. Alle Mittelmeerkrankheiten sind negativ, bis auf die Anaplasmose, die wurde mit fraglich bewertet.
Die perfekte Lösung haben wir für Ardito noch nicht gefunden. Momentan kann er auf einer Pflegestelle in 71672 Marbach bleiben, doch suchen wir weiterhin für ihn im Bestfall ein ebenerdiges Zuhause oder auch eine Pflegestelle, die ihn entsprechend seines Charakters auslasten kann.
Wir werden weiter berichten.
050,00 Euro Thorsten H.
500,00 Euro H-H + F.e.V.
020,00 Euro Dr. Ute L.
100,00 Euro Iris D.
035,00 Euro Nicole S.
050,00 Euro Gabriele S.
020,00 Euro Jill F.
100,00 Euro Marion S.
100,00 Euro Anja D.
Sollten mehr Spenden eingehen als benötigt, wird dieses Geld einem anderen SOS- oder Patenschaftstier helfen!
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:
Spendenbetreuung
Heidi Witt
Mitglied des Vorstands
Spendenbetreuung SOS Tiere
Telefon: (0162) 77 70 77 2
E-Mail: heidi.witt@streunerherzen.com
Vermittlung
Alexandra Sieber
Vermittlung Hunde
Telefon: (0170) 99 41 95 6 oder (07144) 86 10 22
E-Mail: alexandra.sieber@streunerherzen.com
STREUNERHerzen e.V.
Kreissparkasse Köln
BLZ 370 502 99
Konto 157284821
IBAN DE93370502990157284821
BIC COKSDE33
Für das Anzeigen der PDF-Dateien brauchen Sie einen PDF-Reader. Laden Sie sich hierfür den kostenlosen Acrobat Reader von Adobe runter.
Spendenformular147 KB