Liebe STREUNERHerzen,
ich schreibe Ihnen die traurigen Zeilen, weil wir Wilson am 31.01.19 wegen eines Nasentumors schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.
Wenn ich mich noch daran erinnere, wie Wilson und Luca im Sommer 2015 in Deutschland ankamen, völlig überfordert mit dem Leben hier, aber mit einem grenzenlosen Vertrauen zu uns.
Wilson war ein gute-Laune-Hund, ein Charmeur und er konnte lachen. Er war unglaublich intelligent und hat Kunststücke sehr schnell und mit Feuereifer gelernt. Schließlich gab es dafür ja Leckerchen und Fressen war seine größte Leidenschaft. Wilson hat daher auch keine Möglichkeit ausgelassen an das Katzenfutter zu kommen, auch wenn man dafür auf den Tisch klettern musste. Wie man auf dem Bild sieht, kannte er kein schlechtes Gewissen.
Wilson hat mich - sein leicht chaotisches Frauchen - auch sehr zur Ordnung erzogen und mir gezeigt, dass Deko völlig überbewertet wird. Irgendetwas liegen lassen oder die Küchentür nicht schließen, wurde direkt ausgenutzt. Leider hat er viele Dinge nicht nur kaputt gemacht sondern auch gefressen. Unser Tierarzt war immer wieder überrascht, wie viel Plastik sein Magen ausgehalten hat.
Auf der anderen Seite brauchte Wilson aber feste Strukturen und Tagesabläufe, die ihm Sicherheit gaben. Mal einen Tag woanders verbringen, ohne seine bekannten Menschen, ging überhaupt nicht. Dann war er extrem nervös und konnte überhaupt nicht entspannen. Wenn jemand zu uns nach Hause kam, war es für ihn in Ordnung.
2018 war gar nicht sein Jahr. Erst bekam Wilson Cushing, das aber sehr schnell medikamentös eingestellt werden konnte. Dann fing er vermehrt an zu niesen. Erst dachten wir an eine Erkältung, aber als es blutig wurde, hat unser Tierarzt seine Nase genauer untersucht und eine Probe eingeschickt. Das Ergebnis war, dass die Nasenschleimhaut wucherte und stark entzündet war, der Grund evtl. ein darunterliegender Tumor wäre. Leider war das der Fall. Er hätte Cortison gebraucht, was er aber wegen des Cushings nur in Ausnahmefällen nehmen durfte. Fast ein Jahr hat er tapfer dagegen gekämpft, war genervt von dem Ding in der Nase, wollte aber auf keinen Fall aufgeben. Dann ging alles ganz schnell. Mittwochs bekam er abends leichtes Nasenbluten, was in der Nacht schlimmer wurde und dann morgens beim Tierarzt die Diagnose, dass entweder der Tumor blutet, oder er sich an ein größeres Gefäß geheftet hätte und wir Wilson gehen lassen müssen, da die Blutung nicht mehr zu stoppen wäre. Zuhause gab es noch eine große Portion Lieblings-Hundewurst und als der Tierarzt kam, ist Wilson ganz friedlich eingeschlafen, all seine Lieblingsmenschen um ihn und natürlich auch sein Bruder Luca.
Er fehlt so sehr, es ist viel zu ruhig hier. So gerne hätten wir ihm mehr als nur 3,5 Jahre bei uns gewünscht. Aber diese Zeit hat Wilson so sehr genossen.
Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, wie Luca ohne seinen Bruder klar kommen wird, aber es klappt erstaunlich gut.
Mach's gut lieber Wilson. Ich weiß, dass du gut über die Regenbogenbrücke gekommen bist. Wir vermissen dich sehr.
Traurige Grüße, dein Frauchen Susanne, Christina und Alexandra, dein Bruder Luca und Kater Krümel