Veronica musste nicht lange in der LIDA ausharren, weil ihr Pflegefrauchen sie auf der Homepage entdeckte und sich anbot, die nicht mehr ganz junge Hündin in Pflege zu nehmen, da bei ihr gerade wieder einer unserer Pflegehunde umgezogen war in sein neues Zuhause.
Vero, in der Lida in ihrem kleinen Käfig eine ganz schüchterne Maus, reiste also am 01.03.2015 zu ihrer Pflegefamilie; dort zeigte sie sich wenig schüchtern, die vorhandenen Rüden dort hatte sie gut im Griff.
Vero ließ sich nie gerne von fremden Menschen anfassen, selbst die fast erwachsenen Kinder im Haushalt waren ihr immer suspekt, nur ihr Pflegefrauchen- die war ihr ein und alles.
Vero war so lange in unserer Vermittlung, aber niemand interessierte sich für die kleine, unscheinbare und, wie sich schnell herausstellte, gehörlose Maus. Einen Interessenten in ihrem Wohnort gab es, aber auch den hat Vero mehr oder weniger in die Flucht geschlagen. Sie war eine Hündin mit Charakter, die ihr Pflegefrauchen bedingungslos liebte.
Sie liebte die langen Spaziergänge im Hunderudel und was waren sie und ihr Frauchen stolz, als sie vor wenigen Monaten noch gelernt hat, endlich die Treppen im Haus selbstständig zu bewältigen.
Doch dann schlug das Schicksal unbarmherzig zu, bei der 11-jährigen Vero wurde vor wenigen Monaten Krebs diagnostiziert und da der Tumor bereits gestreut hatte in die Lunge, war keine Operation mehr möglich.
Ihr Pflegefrauchen und ich hofften, dass ihr wenigstens noch die Zeit blieb, den Sommer im Garten erleben zu dürfen, denn Vero liebte es, dort in der Sonne zu dösen. Aber auch das blieb der armen Maus verwehrt, in den letzten Wochen hatte sie vermehrt mit Atemnot und Husten zu kämpfen und auch die verabreichten Medikamte halfen einfach nicht mehr.
Da ihr Pflegefrauchen sie nicht noch weiter leiden lassen wollte, ist Vero am 16. Mai in ihren Armen über die Regenbogenbrücke gegangen.
Liebe Vero, ich wünsche dir, dort, wo du nun bist, dass du wieder rennen kannst, ohne nach Luft zu ringen und vielleicht kannst du auch wieder das Zwitschern der Vögel jetzt im Frühling hören?
Mach´s gut, kleine Maus, ich bin mir sicher, dass Anette dich immer im Herzen tragen wird.
Bitte lesen Sie den Abschied ihres Pflegefrauchens:
Liebe Sabine, Du als Veros langjährige Vermittlerin hast sie auf den Punkt beschrieben. Sie war tatsächlich ein Hund mit Charakter und unumstößlichen Prinzipien. Mir hat sie sich bedingungslos angeschlossen, alle anderen Zwei- und Vierbeiner, die zur Familie gehören, hat sie eher geduldet. Lange habe ich mich deswegen gescheut, einen weiteren Pflegehund zu ihr und zu meinen beiden Rüden dazu zu holen. Eines Tages habe ich mich trotz ihres eigenwilligen Charakters entschlossen, es doch mit einer weiteren Pflegehündin zu versuchen, und siehe da, Vero zeigte sich verträglich. Sie hat zwar kurz klar gemacht, wer die Chefin ist, aber dann war alles gut. Sie war eben trotz geringer Größe eine Persönlichkeit.
Mit ihrer Taubheit kam sie gut zurecht, sie hat immer auf mich geachtet und stets versucht, mich im Auge zu behalten. Nach fast drei Jahren, die sie unsere Treppe im Hause nicht hinauf laufen wollte, hat sie es aus eigenem Antrieb doch noch gelernt. Sie stand immer unglücklich unten an der Treppe und hat mir hinterher geweint, wenn ich in den oberen Stockwerken etwas zu tun hatte. Von da an war sie stets hinter mir. Erst jetzt zum Schluss, als ihre Luftnot zunahm, ist sie doch lieber in ihrem Körbchen im Erdgeschoß geblieben und hat gewartet, bis ich wiederkomme.
Die Diagnose Mammatumor, mit Metastasen in der Lunge, kam sehr plötzlich und überraschend. Der Tumor muss sehr rasant gewachsen sein, denn er war einfach von heute auf morgen tastbar. Wir haben täglich ausgiebig im Bett gekuschelt und bis zum Neujahrstag hatte ich nichts Auffälliges gespürt. Am zweiten Januar hatten wir dann schon die niederschmetternde Diagnose. Bis Ende März ging es Vero noch recht gut, sie hat die ausgiebigen Spaziergänge, die sie so geliebt hat, problemlos bewältigt. Ab April nahmen ihre Luftnot und die Hustenanfälle trotz Medikamenten stetig zu. Da sie ein kräftiges Herz hatte, durfte ich nicht damit rechnen, dass sie mir die Entscheidung, wann es Zeit ist, ihr Leiden zu beenden, abnehmen würde. Auch Appetit hatte sie bis zum Schluss, sie hat keine Mahlzeit ausgelassen und bis zum letzten Tag ihre Leberwurstreiterchen und Fleischwursthäppchen mit Wonne verspeist.
Ach Verolinchen, es ist mir so unendlich schwer gefallen, dich gehen zu lassen und selbst den Zeitpunkt zu bestimmen, wann es soweit sein sollte. Vergangene Woche war es dann soweit, es war ein schlimme Nacht, die wir zusammen im Wohnzimmer verbracht haben, in der Du keinerlei Ruhe mehr finden konntest. Es war Dir nicht mehr möglich, Dich abzulegen, denn im Liegen hast Du nun gar keine Luft mehr bekommen und warst nur noch am husten. Da war auch mir, die ich den Termin schon mehrfach verschoben hatte, klar, dass ich Dich erlösen lassen muss und es keine andere Möglichkeit mehr gibt, denn ersticken solltest Du auf keinen Fall!
Ich bin unsagbar traurig, dass du nun nicht mehr bei uns bist und werde Dich immer im Herzen behalten. Deine Asche werde ich im Garten unter einem Schmetterlingsflieder beisetzen, so wirst Du mir immer nahe sein. RIP meine kleine Maus!