Du warst schon ein alter Schatz, als Du nochmal dem Rifugio Olbia entkommen konntest und die Reise in ein liebevolles Zuhause angetreten hast, aber Dein Alter war Dir egal, Deine Vergangenheit auch. Ich weiß noch, wie ich damals die erste Nachricht von Deiner Familie bekam und sie berichtete, dass Du Dich gleich von der ersten Minute an völlig hemmungslos und angstfrei in Dein neues Rudel gemischt hast und Dich von jedem hast streicheln lassen. Deine Augen leuchteten, Dein Vertrauen war sofort da und Dein Herz schlug schneller mit jedem Stückchen Wurst. :-)
Das war ein wunderbarer Start in ein neues Leben und wunderbar ging es auch weiter für Dich. Eine ganze Gärtnerei war nun Dein neues Revier und Du warst immer an der Seite Deiner Familie, auch wenn Du nicht mitgearbeitet hast, so warst Du immer dabei und hast Deinen Job wohl darin gesehen, das Geschehen zu überwachen und ab und zu auch mal eine Inspektion vor den Toren der Gärtnerei zu machen. Du warst immer ein freundlicher, gutmütiger und manchmal auch eigenwilliger alter Schatz und hast Dich schnell in die Herzen Deiner Familie geschlichen.
Irgendwann kam Dori aus der LIDA Olbia dazu und ab sofort ward ihr zu zweit unterwegs. Es war wohl keine Liebe zwischen Euch, aber ihr habt Euch auf jeden Fall akzeptiert und ward ein gutes Team. Bestimmt hat die hübsche Dame Dir auch etwas frischen Wind in Dein Leben gebracht, so weibliche Gesellschaft tut schon gut und hält fit. Du warst ein geselliger Schatz und hast Freunde, Kunden und Besucher nett begrüßt, immer natürlich im Kopf, dass etwas für Dich herausspringt, ein Würstchen vielleicht, ein Leckerli oder eine Streicheleinheit. Du hattest so ein tolles Leben in Freiheit, zwischen Blumen und lieben Menschen, der Natur ganz nah und einem Umgang mit Dir, der Deinem kleinen Dickkopf entgegenkam und Dir Deine Eigenheiten und Deine Selbstständigkeit ließ.
Die traurige Nachricht von Deinem Tod ist bitter, Dein Ende war schrecklich und plötzlich und das tut sehr weh. Es hätte immer so weitergehen können für Deine Familie, Du warst ein festes Familienmitglied, das geliebt wurde und das immer dabei war. Der Schmerz ist nun sehr groß und Du fehlst überall, lieber Tamino. Es wird Zeit brauchen, um diesen Verlust zu verkraften.
Ja, Du warst schon alt und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man Abschied nehmen muss, aber so sollte es nicht kommen. Es ist schwer, großer Bär, ohne Dich zu sein.
In den Herzen Deiner Familie lebst Du weiter.
Was uns tröstet ist die Gewissheit, dass Du gelebt hast, dass Du geliebt hast und geliebt wurdest, dass Du glücklich warst. Du hast Dein Ding gemacht, weil Du es bei Deiner Familie machen konntest, Du hast da genau hingepasst, Du hattest alles, was Du brauchtest, lieber Schatz, Du warst frei... und nun bist Du es auch... hast all die Liebe im Herzen mit nach oben genommen....
Machs gut, mein großer, lieber, hübscher Tamino!
"Unser Tamino ist am Osterdienstag gestorben. Er hatte eine Magendrehung. Ostersonntag war noch alles gut, wir haben gegrillt und Tamino hat Bratwürste gegessen. Ostermontag war auch alles wie immer, um 18 Uhr drängelte er wie immer zum Gassigehen, eher Gassischnüffeln,was er ausgiebig genossen hat. Daheim hat ihm sein Essen geschmeckt. Um 21Uhr wurde er unruhig und wollte in den Garten. Er versuchte zu erbrechen und der Bauch war plötzlich dick. Es war schrecklich, ich habe gehofft, dass er Blähungen hat, mir war aber klar, dass es Schlimmeres war. Zum Glück habe ich unsere Tierärztin erreicht, die Urlaub hatte. Tamino bekam ein starkes Schmerzmittel, dann Röntgen und Ultraschall. Es war eine halbe Magendrehung, aber am Magenausgang ein Tumor. Um&xnbsp; 2 Uhr nachts hatte sich der Magen wieder etwas zurückgedreht, sie hatte Hoffnung, er blieb in der Praxis und um 7 Uhr bin ich wieder hin. Etwas benommen war er, hat sich aber&xnbsp; gefreut und wollte trinken. Sie hat ihm ein paar Schlückchen&xnbsp; Wasser gegeben, sofort blähte sich sein Bauch. So musste ich Tamino gehen lassen. Völlig aus dem Glück, es ist für mich schrecklich, konnte nicht eher schreiben. Es ist schon eine schwierige Sache, er fehlt uns so sehr. Er war halt überall dabei, und Dori ist es schon ohne ihn langweilig. Wir vermissen ihn so sehr...
Traurige Grüße Anne