Der Aufruf für den Notfall "Pasqua" ging uns im Oktober 2016 nicht mehr aus dem Sinn. Aber konnten wir mit schon drei vorhandenen Hunden noch einen aufnehmen? Ja! Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns dazu.
Und dann kam sie: ein kleines schwarzes Etwas, mit schuppigem Fell, blutenden Ohren und viel zu dünn. Jede Rippe war zu sehen. Sie war so zart und zerbrechlich, doch ihre grossen schwarzen Augen sagten: „Ich will leben und noch eine Menge Spass haben.“ Sie fasste schnell Vertrauen, fraß Unmengen und mit der Zeit bekam sie ein wunderschönes Fell. Auch die Ohren bluteten nicht mehr. Sie steckte uns und das gesamte Rudel mit ihrer Energie an. Ständig ging ihr kleines Stummelschwänzchen und wenn es nach draussen ging, stand sie als Erste in der Reihe.
Aufgrund ihrer Krankheit gab es kaum Anfragen. So entschlossen wir uns im Dezember 2017, sie aus der Vermittlung zu nehmen. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt einen Schub und wir wollten ihr gewohntes Leben nicht mehr verändern. Sie sollte bis zum Schluss in ihrem vertrautem Rudel bleiben.
Wir wussten von Anfang an, dass sie Leishmaniose und sehr schlechte Nierenwerte hatte. Brav nahm sie täglich ihre Arznei und liess auch medizinische Kuren über sich ergehen. Sie trotze ihrer Krankheit und lebte ihr Leben. Doch irgenwann schafften die Nieren es nicht mehr, die Giftstoffe zu verarbeiten.
Über 18 Monate war sie Teil unseres Rudels und obwohl sie die Kleinste war, entpuppte sie sich als heimliche Chefin.
Ihre unbekümmerte Art, ihr freundliches Wesen und ihre Lebensfreude waren unbeschreiblich.
Bis zum Schluss, als es ihr schon sehr schlecht ging, kontrollierte sie jedes Mauseloch, "sagte" den Katzen, wo sie zu sitzen haben und schimpfte mit den Motorrollerfahrern, die laut an ihrer Nase vorbeifuhren.
Auch wenn wir wussten, dass wir mit Pasquas Aufnahme einen kranken Hund bekommen würden, haben wir es keinen Tag bereut. Wir haben ihr ein zwar kurzes, aber glückliches Leben ermöglicht und sie dankte es uns mit ihrer Unkompliziertheit und Lebenslust. Sie hat uns gelehrt, die Zeit mit ihr zu geniessen und Berührungsängste gegenüber kranken Hunden abzulegen.
Wir sind dankbar für jeden Tag, den sie bei uns war.
Mach' es gut, kleine Maus
Elke, Uwe und das gesamte Rudel
Nachtrag: Vielleicht ist es Zufall, vielleicht auch Bestimmung ...: Am Tag, an dem Pasqua von uns ging, wurde die kleine Lulu Bella eingestellt, die ein ähnliches Schicksal wie Pasqua erleidet. Auch wenn die Tränen noch nicht ganz getrocknet sind, haben wir beschlossen, Lulu Bella den Start in ein neues Leben zu ermöglichen. Wir denken, Pasqua wird uns von "oben" mit einem lauten "Wuff" zustimmen.